Spurensuche in Murnau: Kunst, Liebe und ein tödliches Geheimnis
Mit "Das Geheimnis von Murnau" ist Gretel Mayer ein atmosphärisch dichter Regionalkrimi gelungen, der Leserinnen und Leser nicht nur in ein spannendes Mordrätsel, sondern auch in die besondere Stimmung des oberbayerischen Murnau im Herbst 1925 entführt.
Kommissar Heini Bieder, kurz vor der Pension, sieht sich plötzlich mit einem brutalen Mordfall konfrontiert: Der verschuldete Johann Reintaler wurde ermordet. Verdächtige gibt es viele – der Wirt, dem Reintaler Geld schuldete, spielt eine Rolle, ebenso wie alte Liebesgeschichten, insbesondere die tragische Verbindung zu Margarete, seiner einstigen großen Liebe. Doch nicht nur die Vergangenheit des Opfers wirft Schatten: Eine Spur führt zu den berühmten Künstlern Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, die einst im "Russenhaus" lebten. Die Einbindung realer historischer Figuren verleiht dem Roman eine besondere Tiefe und verbindet Fiktion gekonnt mit Geschichte.
Der Krimi entwickelt sich ruhig, fast bedächtig, und gerade darin liegt seine Stärke. Ohne Effekthascherei entfaltet sich eine durchdachte Handlung, die durch ihre regionale Verankerung und stimmige Atmosphäre überzeugt. Besonders authentisch wirken die Figuren – auch durch den Einsatz von Dialekt. Zwar erschwert dieser stellenweise das Verständnis, trägt aber zugleich zur Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit der Charaktere bei.
Fazit: Ein leiser, aber fesselnder Kriminalroman mit historischem Flair, der vor allem Liebhaber von Regionalkrimis begeistern dürfte.
Herzlichen Dank an das Team des Gmeiner-Verlages,
dass ich diesen Kriminalroman lesen und vorstellen durfte!
#Gmeiner

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