Dienstag, 28. Februar 2017

"Letzte Lieder - Sterbende erzählen von der Musik ihres Lebens" von Stefan Weiller

Ein sehr berührendes Buch

Menschen kurz vor ihrem Tod, junge und alte Menschen. Was bewegt sie? An was für Musik denken sie? Welches Stück ist die Musik ihres Lebens? Stefan Weiller hat viele Menschen getroffen. Er hat sie im Krankenhaus, er hat sie im Hospiz besucht. Er hat mit ihnen gesprochen, sie befragt. Beklemmende Stimmung? Ewige Trauer? Nein! Der Autor hat sich vor seinem Vorhaben Fragen gestellt, die wohl jeder haben wird, bevor er zum ersten Mal ein Hospiz besucht. Wie wird es dort sein? Ist es unbehaglich? Wie besucht man einen sterbenden Menschen? Über was redet man mit diesen Menschen? Und was ist ein absolutes Tabu? Stefan Weiller ist angenehm überrascht. Er trifft auf eine angenehme Atmosphäre, nett gestrichene Flure, freundiche Bilder. Keine nervenden Sinnsprüche. Kurzum, er hat das Gefühl, ein großes angenehmes Wohnzimmer zu betreten. Die Gespräche, die er mit den Sterbenden führt, sind keinesfalls bedrückend. Ganz im Gegenteil. Bei vielen der Hospizbewohner gibt es noch immer so etwas wie Hoffnung. Die Lebenserwartung ist dennoch gering.

„Die Menschen sind verstorben. Ihre Lieder klingen weiter“. Ein Satz, der mich sehr berührt hat. Aus dem Projekt „Letzte Lieder und Geschichten“ entwickelte sich eine Konzertreihe „Und die Welt steht still“.


Da ist das Ehepaar, Anfang 40. Er lebt im Hospiz. Mit seiner Frau hat er einen Deal gemacht. Sie darf täglich nur für eine bestimmte Zeit ins Hospiz gekommen. Die andere Zeit muss sie so normal wie möglich verbringen, allein schon wegen der Kinder. Sie schreiben sich über alles, per SMS. Das fällt ihnen beiden leichter. Unheimlich traurig, aber auch heiter. Wer die Geschichte der beiden liest, wird wissen, was ich meine.


Da sind Menschen, viel zu jung zum Sterben und da sind die Alten, oft einsam, weil niemand mehr da ist. Viele bewegende Schicksale, Geschichten, die berühren, traurig machen und doch ist es kein Buch, das den Leser herunter zieht.


„Letzte Lieder“ - sehr lesenswert!





Gebundene Ausgabe
255 Seiten
Verlag EDEL
 
 
 

Sonntag, 26. Februar 2017

Think Pink!

10 positive Dinge und Begebenheiten
 der vergangenen Woche



(c) Monika Schulte



1. Nummer 1 natürlich die Wohnzimmerlesung
mit Peter Prange.
 
2. Der Kuchen zur Lesung.
 
3. Nachbars Katze, die auf unserer
Fensterbank Fliegen fängt.
Diese grünen Augen!
 
4. Meine erste Schale aus Beton.
 
5. Jeder noch so kleine Sonnenstrahl.
 
6. Wenn man morgens nicht mehr kratzen muss.
 
7. Einen schönen Roman zu Ende gelesen,
über den ich aber noch nicht berichten darf.
 
8. Wenn aus Facebook-Kontakten
echte Freundschaften werden.
 
9. Die Akupunktur.
 
10. Facebook hat Recht.
Ich bin Frau Dr. Monika.

Wohnzimmerlesung mit Peter Prange am 25. Februar 2017



 
Ein ganzes Jahr haben wir auf ihn gewartet, auf Peter Prange. Inzwischen ist es eine lieb gewordene Tradition, dass Peter in Hagen Station macht und aus seinem neuesten Werk liest.





Bevor Peter beginnt aus seinem Buch zu lesen, erzählt er uns,
 wie es überhaupt zu diesem Roman gekommen ist.
 
 
 


Die Wohnzimmerlesungen mit ihm sind ein ganzes Jahr
im Voraus ausgebucht. Ich müsste anbauen,
wollte ich alle Interessenten unterbringen.
 





"Unsere wunderbaren Jahre" - sein persönlichstes Buch.
Ein Buch über seine Heimatstadt Altena. Ein Roman über die Währungsreform, ein Roman über die D-Mark. Ein großartiger Deutschland-Roman, den jeder gelesen haben sollte.




 
Gebannt lauschen die Lesezeit-Gäste.




 
Zwischendurch immer wieder spannende
Erklärungen und Erläuterungen.





Er hat schon viele Bücher geschrieben, aber keines
 seiner Bücher hatte fast 1000 Seiten. Knapp 1000 Seiten,
die man einfach lesen muss, so spannend, so kurzweilig.




 
Es macht Spaß, Peter Prange zuzuhören.
Eine Lesung, mit Gesangseinlagen - muss  man erlebt haben!





"Unsere wunderbaren Jahre" - ein wunderbarer Roman
 von einem Autor, der es versteht, seine Leser zu fesseln.
Viel zu schnell verging die 1 1/2 Stunden dauernde Lesung.





Nach der Lesung wie immer Zeit zum Bücherkauf,
Zeit zum Signieren, Zeit für gemütlichen Kaffeeklatsch
 und zum Plaudern. Ein toller Autor,
wunderbare Gäste, angenehme Gespräche.






Lieber Peter, herzlichen Dank für diese wunderbare Lesung!
Bis in 2 Jahren!
Die Mädels und Markus werden wieder mit dabei sein!


Herzlichen Dank auch an Frau Grabosch
 und die unbekannte Kuchenfee!
 
Der Kuchen war wieder phantastisch!

Ein wunderbarer Nachmittag,
über den wir noch lange reden werden.
 
 
 
Fotos (c) Monika Schulte

Sonntag, 19. Februar 2017

Think Pink!

10 positive Dinge oder Begebenheiten
 der vergangenen Woche
 



 

 
1. Anfang der Woche ein sehr
amüsantes Telefonat geführt.
Was haben wir gelacht!
 
2. Die Vögel zwitschern!
 
3. Die Pflanzen knospeln.
 
4. Mein zweiter Büro-Newsletter ist fertig!
 
5. Ein Besuch bei IKEA.
 
6. Endlich Bilderrahmen für den Büro-Flur gekauft.
Projekt: Unser Flur soll schöner werden!
 
7. Anja, ich und die Doofen.
Mittagspause am Hagener Hauptbahnhof.
 
8. Vorfreude auf die Delia-Tage.
Anmeldung ist raus.
 
9. Das Mega-Sport-Paket.
 
10. Ein Sonntagnachmittag mit Eltern,
Tee und dem Hagener Quadrat.

"Wenn das Meer die Liebe trägt" von Mardi McConnochie

Ein sehr romantisches Buch mit Längen
 
Zwei junge Menschen in Kriegszeiten. Stead der Seemann, ohne wirkliche Ziele, ein Mann, der das Leben mehr oder weniger nimmt, wie es kommt. Marina, die junge Pianistin, die ein Stipendium in Europa erhalten hat. Die beiden treffen sich in Sydney, Marinas Heimat und verlieben sich ineinander. Drei wundervolle Tage und Nächte verbringen die beiden miteinander. Dann muss Stead zurück aufs Meer. Sein Leben geht seinen normalen Gang. Der Alltag auf See hat ihn wieder. Marina fährt nach London, doch auf dem Schiff muss sie feststellen, dass die Nächte mit Stead nicht ohne Folgen geblieben sind. 1943, 5 Jahre später. Stead befindet sich wieder in Australien. Er hat Landurlaub bekommen und er macht sich auf die Suche nach Marina, doch vergebens. Marina ist längst in London, doch hier wird sie nicht bleiben. Ihre Wege führen sie kriegsbedingt nach Shanghai und Singapur. Die Wege der beiden kreuzen sich, doch immer wieder verpassen sie sich. Es bleibt nur die Hoffnung, sich eines Tages wiederzusehen.

„Wenn das Meer die Liebe trägt“ - ist die Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich nur wenige Tage kennenlernen durften, sich unsterblich ineinander verliebten und deren Wege dann ausseinander gingen. Die Liebe jedoch blieb. Der Schreibstil ist angenehm, wenn das Buch hin und wieder auch ziemliche Längen hat. Das Kriegsgeschehen beläuft sich hauptsächlich auf Ereignisse im asiatischen Raum, was ich persönlich sehr interessant finde, weil ich tatsächlich sehr wenig darüber weiß.


„Wenn das Meer die Liebe trägt“ - trotz aller tragischen Ereignisse, ein sehr romantisches Buch, aus deren Geschichte man aber noch mehr hätte herausholen können.





Taschenbuch
251 Seiten
Verlag: LIST
 
 
 
 









Sonntag, 12. Februar 2017

Think Pink!

10 positive Dinge oder Begebenheiten
der vergangenen Woche






 
1. Wieder mal zwei wunderbare Romane gelesen.
 
2. Endlich DAS Kopfkissen bekommen!
Ich schlafe hervorragend!
 
3. Ein schöner Abend im
Literaturhotel Franzosenhohl in Iserlohn.
 
4. Wieder ein paar Bücher inventarisiert.
 
5. Tiere beobachten im Garten.
 
6. Der neue Newsletter im Büro macht wahnsinnig viel Spaß!
 
7. Neue Rezepte ausprobiert.
 
8. Auch diese Woche ganz tolle Gespräche geführt.
 
9. Die Kuh gemolken
(das versteht jetzt nur mein Mann,
 aber der liest es nicht!).
 
10. Das Aloe Vera-Spray ist wirklich der Hammer!

"Die kleine Bäckerei am Strandweg" von Jenny Colgan

Ein Wohlfühlroman!
 
Polly braucht erst einmal Abstand. Nachdem die Firma von ihr und Chris Konkurs anmelden musste und sie auch noch vor den Scherben ihrer Beziehung steht, fährt Polly nach Mount Polbearne in Cornwall. Eine eher rauhe Gegend. Das Leben hier ist hart. Die Bewohner kämpfen ums Überleben. Polly mietet sich in eine ehemalige alte Bäckerei ein. Die Bäckerei ist mehr Bruchbude als Wohnung, doch für mehr reicht es im Augenblick nicht. Die Bewohner beobachten sie argwöhnisch, ihre Vermieterin ist mürrisch. Einzig ein kleiner verletzter Papageientaucher ist ihr Lichtblick. Sie kümmert sich mit Hingabe um den kleinen Kerl und obwohl der Tierarzt ihr rät, ihm keinen Namen zu geben, weil er doch bald wieder hinaus in die Freiheit muss, nennt sie ihn Neil.

Polly versucht, sich um einen neuen Job zu kümmern, doch auf ihre Bewerbungen erhält sie keine einzige Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Also tut sie, was sie am besten kann. Sie fängt an zu backen. Bald schon zieht der Duft von frischem Brot durch den Ort. Immer mehr Bewohner kommen zu ihr und wollen ihr Brot kaufen, doch dies muss alles heimlich geschehen, weil es sich niemand mit der alten Bäckerin, Mrs. Mansell, verderben möchte, die zugleich Pollys Vermieterin ist. Mürrisch, oft sogar bösartig kommt diese Frau daher, bis etwas passiert, dass das Leben nicht nur dieser beiden Frauen verändern wird. Und dann sind da auch noch der nette bärtige Fischer und der geheimnisvolle Imker...


„Die kleine Bäckerei am Strandweg“ - ein Wohlfühlroman. Ein Roman, der den Leser ins verschlafene Küstenstädtchen Mount Polbearne entführt. Schön zu lesen, wie Polly ihr Leben allein in die Hand nimmt und ihren Weg geht. Es ist ein Buch zum Wegträumen. Einfach lesen und Seite für Seite genießen. Eine bezaubernde Geschichte, ein charmantes Buch. Und wer zum Schluss so richtig Hunger auf frisches Bot bekommen hat, der kann direkt losbacken. Ein paar wunderbare Rezepte sind angefügt.




Taschenbuch
496 Seiten
Verlag: Berlin Verlag
 
 
 
 
 
Ganz herzlichen Dank an das Verlagsteam,
dass ich diesen wunderbaren Roman
lesen und besprechen durfte!




Samstag, 11. Februar 2017

Wie wahr!


"Zappelt das Wort wie ein Wurm am Haken" mit Andrea Reichart & Volker Bunse

Ein kurzweiliger Abend im Literaturhotel Franzosenhohl in Iserlohn
 
 
 
 
Im Wechsel tragen die beiden Autoren ihre Geschichten vor.


Endlich einmal wieder zu Besuch im
Literaturhotel Franzosenhohl in Iserlohn.
 Auf dem Programm diesmal eine Candlelight-Lesung.
Das Motto des Abends
 
 "Zappelt das Wort wie ein
 Wurm am Haken".


Andreas Mimik - herrlich!
 Und Volker Bunse darf vom "Danztürmchen" kosten.


Andrea Reichart und Volker Bunse haben neue
Kurzgeschichten vorgestellt, doch nicht nur das.
 In diesen Geschichten mussten drei
bestimmte Wörter vorkommen.
 

Volker Bunse, Lehrer in Siegen und Mitglied
 des Literaturkreises Franzosenhohl


 

Während Volker Bunses Geschichten eher skurril daher kamen, immer irgendwie am Abgrund, voller Ängste und unwirklich, manchmal abgehoben und manchmal auch ein bisschen sehr lang, waren Andreas Geschichten frisch und lebendig.
Geschichten, wie sie selbst.
 


Ein bisschen Werbung vor der Pause


Zwei Autoren, dieselben Titel, dieselben
3 Worte und doch so unterschiedliche Geschichten.


Andrea, ganz konzentriert.


Ein kurzweiliger, aber auch sehr interessanter Abend.


Ein  sehr sympathisches Team.


Auch, wenn mir persönlich Andreas Geschichten
besser gefallen haben, fand ich es äußerst spannend,
wie unterschiedlich so ein Schreibduett ausfallen kann.


 



Mittwoch, 8. Februar 2017

"Jack the Ripper und der Erbe in Görlitz" von Katrin Lachmann

Temporeich und äußerst spannend!
 
Der Fahrradkurier Marco Petzold schlägt sich so durchs Leben. Eines Tages bekommt er von einem Londoner Anwalt einen Brief. Marco hat geerbt. Er ist sogar der Alleinerbe einer gewissen Mrs Abigail Smith. Die Frau ist Marco gänzlich unbekannt. Sein Erbe bekommt er nur, wenn er persönlich in London vorspricht. So macht sich Marco mit der Assistentin seines Görlitzer Anwaltes auf den Weg nach London. Dort fühlen sich die beiden immer wieder beobachtet. Was geht hier vor? Bilden sich die beiden nur ein, dass sie verfolgt werden oder ist da tatsächlich jemand? Marco wird eine seltsame Kiste ausgehändigt, für die ihm zwei Männer viel Geld bieten. Der Inhalt der Kiste scheint mit Jack the Ripper im Zusammenhang zu stehen, doch wie passt Marco in dieses Bild?
„Jack the Ripper und der Erbe in Görlitz“ - allein der Titel hat mich schon neugierig gemacht. Und ich als eingefleischte Nicht-Krimi-Leserin konnte diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen! Katrin Lachmann schafft es, den Leser neugierig zu machen, ihn in den Bann zu ziehen. Als Marco die ausgehändigten Unterlagen liest, driftet nicht nur er in die Vergangenheit ab. Der Leser ist direkt mit dabei. Ob in London oder in Görlitz, man hat das Gefühl, Marco direkt zu begleiten. Es scheint einem alles vertraut zu sein. Katrin Lachmann gelingt der Aufbau eines enormen Spannungsbogens. Die Geschichte ist temporeich, originell und äußerst spannend. Wer Krimis ohne großartiges Gemetzel bevorzugt, ist hier bestens aufgehoben!




Taschenbuch
209 Seiten
Verlag: EDITION OBERKASSEL
 
 
 
 
 
 
Liebe Katrin, herzlichen Dank für diesen tollen Krimi!
Es war mir ein Vergnügen ihn zu lesen.






 

 

 

 

Sonntag, 5. Februar 2017

Inventarisierung

632 Bücher insgesamt inventarisiert. Wieder ein Stückchen weiter.



Think Pink!

10 positive Dinge oder Begebenheiten
 der vergangenen Woche
 
 
Foto (c) Monika Schulte



1. Ein erster Tag mit frühlingshaften Temperaturen.

2. Ein wunderschönes Buch zu Ende gelesen.

3. Endlich ein paar Vögel an der Futterstelle.

4. Einen wunderbaren Tag zusammen mit
 Ina, Jürgen, Dirk und "Hugo" verbracht.
Und dann kam auch noch Isabella!

5. Ein ganz großes Lob eines unserer Rentner
 für mein Engagement bekommen!

6. Die neue Ausgabe unseres Büro-Newsletters
macht noch so viel mehr Spaß als Ausgabe 1.

7. Schön, wenn der Nachwuchs mal weg ist,
aber genauso schön, wenn er wieder da ist.

8. Interessante Gespräche geführt.

9. Ina und ich und die Planungen.

10. Friseurbesuch.
 






"Spiel mir das Lied vom Leben - Judith und der Junge von Schindlers Liste" von Angela Krumpen

Eine wahre Geschichte, die einen unendlich traurig zurücklässt
 
Die 11-jährige Ausnahmegeigerin Judith liebt die Musik von Itzhak Perlman. Als sie auf YouTube nach Stücken von ihm sucht, findet sie die Titelmelodie zum Stück „Schindlers Liste“. Obwohl noch so jung, interessiert sich Judith für den Holocaust. Sie möchte diese Melodie spielen, kann dies aber nur, wenn sie mehr über die Geschichte, über das Geschehen weiß. Ihre Eltern, selbst Musiker, halten sie für zu jung, doch Judith lässt nicht locker. Schließlich kommt es zu einer Begegnung zwischen Judith und Herrn Emge. Michael Emge, der einst selbst Violine spielte und als Kind ins KZ kam. Michael Emge, dessen sämtliche Familienangehörige, bis auf einen Onkel, von den Nazis vernichtet wurden. Michael Emge, der nur überlebt hat, weil er auf Schindlers Liste stand. Es ist eine Begegnung zweier Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch haben sie etwas gemeinsam, die Liebe zur Musik.

„Spiel mir das Lied vom Leben – Judith und der Junge von Schindlers Liste“ - es ist ein verstörendes Buch, das mich berührt, das mich nachdenklich macht. Erschüttert bin ich über das, was Michael Emge erleben musste. Erst zögernd, fängt er langsam und immer intensiver an zu erzählen. Als Leser ist es unvorstellbar, dass man diese Gräueltaten überleben konnte.


Ich bin aber nicht nur erschüttert über das, was er im Ghetto und im KZ über sich ergehen lassen musste. Ich bin sprachlos über das, was dieser Mann nach der Befreiung, nach dem Krieg erleben musste. Keine Hilfe, keine Unterstützung. Er zieht in seine ehemalige polnische Heimat, doch hier muss er mit Anfeindungen leben. Er zieht nach Israel, doch auch hier kann er nicht leben. Immer wieder die Fragen, was er getan hat, um zu überleben, wieviel Menschen er verraten hat, um selbst nicht sterben zu müssen. Michael Emge muss nicht nur mit seinen grauenvollen Erinnerungen zurechtkommen, er muss auch an die Anschuldigungen, die Vorwürfe ertragen.


Michael Emge erscheint nicht unter seinem richtigen Namen. Auch heute noch ist er Anfeindungen ausgesetzt. Er lebt in Deutschland und schließlich trifft er die junge Geigerin Judith.


„Spiel mir das Lied vom Leben“ - eine wahre Geschichte, die einen unendlich traurig zurücklässt und die einem doch so etwas wie Hoffnung gibt, weil es Menschen wie Judith gibt. Ein Buch, das unbedingt gelesen werden sollte!





Taschenbuch
180 Seiten
Verlag: HERDER



Freitag, 3. Februar 2017

"Das Lied der Störche" von Ulrike Renk

Eintauchen in vergangene Zeiten
 
Frederike, die von allen liebevoll Freddy genannt wird, ist ein glückliches junges Mädchen, das auf dem Gut ihres Stiefvaters Erik aufwächst. Schon früh muss sie lernen, wie man ein Gut leitet. Nachdem sie auf der Gartenbauschale in Bad Godesberg ihren Abschluss gemacht hat, nimmt sie ihrer Mutter immer mehr Aufgaben ab, die eine Gutsfrau zu erfüllen hat. Doch Freddy macht sich ihre Gedanken. Wie wird ihre Zukunft aussehen? Welcher Mann wird sie zur Frau haben wollen? Freddy ist nicht erbberechtigt. Ihr einstiges Erbe, ihre mögliche Mitgift ist im großen Krieg verloren gegangen. Seit ihrem 11. Lebensjahr fühlt sich Freddy zu dem wesentlich älteren Ax von Stieglitz , hingezogen, doch ist er der Richtige für sie? Ein Geheimnis scheint ihn zu umgeben.

„Das Lied der Störche“ - ein faszinierender Roman, der mich umso mehr begeistert, da es sich, wie schon bei den „Australischen Schwestern“, um eine Familiengeschichte mit wahrem Hintergrund handelt. Ulrike Renk macht Geschichte lebendig. Es ist so wunderbar zu lesen, wie die junge Freddy sich entwickelt und zur jungen Frau heranwächst. Ihre Gedanken, ihre Träume, ihre Sorgen. Bei den Fennhusens handelt es sich um keine überhebliche Gutsherrenfamilie. Hier wird mit angepackt. Schon die kleinesten Familienmitglieder helfen bei der Arbeit. Die Mamsell, die Köchin Schneider, sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen.


Während Freddys Freundinnen in ihrer alten Heimat Berlin und Potsdam die Abende mit Theater und Tanzen erfüllen, geht es auf dem Gut in Ostpreußen eher beschaulich zu, doch auch hier weiß man zu feiern. Freddys Mutter liebt es Gesellschaften zu geben und so kommt es, dass man auch im fernen Ostpreußen in der Scheune Shimmy tanzt und laut bei „Ausgerechnet Bananen“ mitsingt. Das Lied habe ich übrigens immer noch im Ohr!


Ulrike Renk hat mich mit ihrer Geschichte auf dieses ostpreußische Gut entführt. Ich war dabei. Ich konnte hautnah miterleben, wie sich das Leben auf so einem Gutshof abspielt. Wieder einmal schafft die Autorin es hervorragend, die damalige Zeit wiederaufleben zu lassen. Alles war mir vertraut. Liebevolle Details machen die Geschichte authentisch.


„Das Lied der Störche“ - ein ganz wunderbares Buch mit einem mitreißenden Finale!Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der Geschichte, die im Herbst 2017 erscheinen wird.




Taschenbuch
512 Seiten
Verlag: Aufbau
 
 
 
 
 
Liebe Ulli, herzlichen Dank für
diese wunderbare Geschichte!
 
Liebes Verlags-Team, Danke,
dass ich den Roman lesen und vorstellen durfte!
 
 
 


Meine Januar-Bücher

Im ersten Monat des Jahres habe ich
 4 wunderbare Romane und 2 Sachbücher gelesen.





 
 
 
Nina George
Das Traumbuch
 
Katrin Burseg
Liebe ist ein Haus mit vielen Zimmern
 
Inge Barth-Grözinger
Etwas bleibt
Das Schicksal der Familie Levi
 
Ulrike Renk
Das Lied der Störche
 
 
 
 
Christine Peyton und Andre Möller
Das tolino-Buch
 
Rainer Hattenhauer
Android-Smartphone
Die verständliche Anleitung