Mittwoch, 31. Dezember 2014

Meine Dezember-Bücher




Tasmina Perry
Drei Tage Manhatten - Begleitung gesucht

Tanja Schurkus
Schwester Melisse
Die Klosterfrau von Köln

Kerstin  Hohlfeld
Leif Lasse Andersson
Ich heirate einen Arsch

Heike Wanner
O du fröhliche Weitermacht

Antonia Meiners
Wir haben wieder aufgebaut

Sarah Jio 
Brombeerwinter

Anat Talshir
Über uns die Nacht

Kirsten Rick
Ausgestochen! Eine Plätzchengeschichte

Anneke Mohn
Apfelrosenzeit

Brunhilde Witthaut
Montmartre Blues

Tania Krätschmar
Clara und die Granny-Nannys

Martina Sahler
Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht

Andrea Sawatzki
Von Erholung war nie die Rede

Kerstin Hohlfeld
Wenn das Glück anklopft

Rezension zu "Wenn das Glück anklopft" von Kerstin Hohlfeld

Eine wunderbare Geschichte über das Leben und die Freundschaft

Vier sehr unterschiedliche Frauen lernen sich in einer Rückenschule kennen. Milena, geschieden, Mutter von zwei pubertierenden Kindern und mit ein paar Pfündchen zu viel auf den Rippen möchte erst gar nicht das Haus betreten, als sie die gertenschlanke Vivian sieht. Zu sehr erinnert diese sie an den Grund ihrer Scheidung, doch Milena überwindet sich und nimmt schließlich doch teil. Zu der netten Caroline fühlt sie sich gleich hingezogen, doch die Hausfrau und Mutter von zwei Zwillingspaaren ist mit ihren vielfachen ehrenamtlichen Jobs überfordert und nur noch müde. Mit zum Kreis gehört die eher schüchterne Ann-Kathrin, Bibliothekarin und allein erziehende Mutter einer Tochter. Zu Beginn haben sie nur eines gemeinsam, ein Rückenproblem, doch die Kursleiterin macht ihnen schnell klar, dass es auch die alltäglichen Dinge sind, die ihnen Kummer und Schmerzen bereiten können, die sie schultern müssen. Auch innerlich sollen die Frauen wieder aufrecht durchs Leben gehen. So nehmen alle viel mit aus diesem Kurs, der sie zusammen schweißt. So unterschiedlich diese vier Frauen auf den ersten Blick auch sein mögen, sie finden zueinander, sie treffen sich regelmäßig außerhalb des Kurses. Sie kochen zusammen, sie trinken Champagner. Sie haben ihren Spaß und doch hat die eine oder andere weiter ihre kleinen Geheimnisse. Sie werden zu richtigen Freundinnen und auch hier gibt es Höhen und Tiefen, Glück und Misstrauen - wie im richtigen Leben eben, doch wenn es drauf ankommt, dann sind alle füreinander da und schließlich findet jede ihr Glück, jede auf ihre Art und Weise.

"Wenn das Glück anklopft" - eine wunderbare Lektüre. Die perfekte Mischung aus Freundschaft, Leben, Liebe. Kerstin Hohlfeld hat mich mit ihrem neuen Buch wieder einmal begeistern können. Ein wunderschöner Roman über das Leben, über die Freundschaft mit ganz, ganz viel Lebensgefühl. Dem Buch wohnt der Zauber echter Freundschaft inne. Am Schluss wünscht sich jede Leserin, zu dem Kreis dieser wunderbaren Freundinnen zu gehören. Kerstin Hohlfeld ist hier wieder mal eine Geschichte gelungen, die zum Glücklichwerden schön ist!




Taschenbuch
336 Seiten
Verlag ullstein


Liebe Kerstin Hohlfeld,
liebe Swea Starke vom Ullstein Buchverlag,
herzlichen Dank, dass Ihr/Sie beide mich 
mit diesem Roman so glücklich gemacht habt!

Dienstag, 30. Dezember 2014

Rezension zu "Von Erholung war nie die Rede" von Andrea Sawatzki

Familie Bundschuh und das alltägliche Chaos

Schwiegermutter Susanne gewinnt einen Hotelaufenthalt auf der Urlauberinsel Norderney, ein Urlaub für die ganze Familie. In Begeisterungsstürme bricht Familie Bundschuh nicht gerade aus, doch der Urlaub ist umsonst und Urlaub haben sie schon lange nicht mehr gemacht. Gundula hat leider versäumt, eine Ferienunterkunft für die beiden Hunde (einem Dackel und einer Dogge) zu buchen. So müssen die beiden doch sehr unterschiedlichen Hunde auch mit ins Gepäck. Schwiegermutter Susanne fährt schon mal vor. Gundula und ihr Mann Gerald folgen mit den beiden pubertierenden Kindern. Kind Nr. 3 verbringt seinen Urlaub lieber woanders. Schon die Hinfahrt gestaltet sich alles andere als spaßig. Nörgelnde Jugendliche, ein Auto, das auch nicht mehr so will und letztendlich eine verpasste Fähre lassen früh erahnen, dass es in dieser Familie ziemlich kunterbunt zugehen wird. Das Hotel, das sie endlich irgendwann beziehen, hat schon bessere Tage gesehen. Zudem regnet es in einer Tour. Schwiegermutter Susanne widmet sich den Fünf Tibetern, Fotografen der Inselzeitung wollen ständig Fotos von der Gewinnerfamilie schießen und Ehemann Gerald findet seine wahre Bestimmung. Gundula hat sich den Urlaub irgendwie etwas anders vorgestellt, doch von Erholung war nie die Rede!

Schon nach den ersten gelesenen Seiten ist klar, dass der Leser es hier mit einer turbulenten und äußerst schrägen Komödie zu tun hat. Andrea Sawatzki schreibt frisch und lebendig. Es ist eine sehr temporeiche Geschichte und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Familie Bundschuh erinnert mich an eine Familie, die ich selbst kenne. Zu 100 % liebe Menschen, aber durch und durch chaotisch. 

"Von Erholung war nie die Rede" - ein Buch, mit dem man ein paar vergnügliche Stunden verbringen kann. 



Gebundene Ausgabe
272 Seiten
Verlag Piper



Herzlichen Dank dem Team vom Verlag Piper,
dass ich diesen turbulenten Roman lesen
und besprechen durfte!




Überraschungspost!

Ich freue mich gerade ganz RIESIG!
Dankeschön, liebe Theresia Graw
für dein Buch und die lieben Zeilen!









Montag, 29. Dezember 2014

Rezension zu "Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" von Martina Sahler

Eine wunderbare Mischung aus Liebe, Verzweiflung, Tragik

Die drei Schwestern, einst dem Ruf Katharina der Großen, gefolgt, sind angekommen, jedoch auf sehr unterschiedliche Weise. Eleonora, die mit ihrer Familie in Saratow lebt, sehnt sich nach ihrer Tochter Sophia, die in St. Petersburg ihrem großen Traum nachgeht und Kunst studiert. Christina lebt mit ihrem ungeliebten Mann zusammen, hat sich jedoch ein florierendes Modegeschäft aufgebaut.  Ihre uneheliche Tochter Alexandra, von ihr aus Nichte ausgegeben, macht ihr das Leben schwer. Nur Klara ist in Waidbach geblieben, der Siedlung der Wolga-Deutschen. Hier lebt sie mit ihrem Mann Sebastian und den Kindern ein beschauliches Leben. Als neue Siedler aus der ehemaligen Heimat eintreffen, wird Klara an ein furchtbares Ereignis in ihrer Kindheit erinnert und nicht nur ihr Leben ändert sich schlagartig. 

"Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" - ist die Fortsetzung des wunderbaren Romans "Weiße Nächte, weites Land". Es ist jedoch nicht dringend notwendig, die Vorgänger-Geschichte zu lesen. Ich rate jedoch dazu, weil es sich einfach lohnt, weil beide Bücher einfach wunderbar sind! Es ist die Geschichte mehrerer Familien, die einst dem Ruf der Zarin gefolgt sind, um sich an der Wolga niederzulassen. Nach vielen entbehrungsreichen und schweren Jahren haben sie es geschafft, die drei Schwestern, jede auf andere Art und Weise. 

Martina Sahler schreibt spannend und sehr authentisch. Mit ihrer erzählerischen Kraft schafft sie es, dass der Leser sich die unendliche Weite des Landes vorzustellen vermag. Die Entbehrungen der Menschen, ihr Willen, ihre Kraft, ihre Wünsche und Hoffnungen. Mit Martina Sahler und ihren Figuren konnte ich eintauchen in eine vergangene Zeit. 

"Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" - eine wunderbare Mischung aus Liebe, Verzweiflung, Tragik. Absolut guter Lesestoff, den man sich nicht entgehen lassen sollte!





Gebundene Ausgabe
318 Seiten
Verlag Weltbild


Liebe Martina, herzlichen Dank, 
dass ich deinen wunderbaren Roman
lesen und besprechen durfte!




Rezension zu "Clara und die Granny-Nannys" von Tania Krätschmar

So muss ein Buch sein!

Was tun, wenn man älter wird, aber nicht alleine Zuhause rumsitzen möchte? Man bewirbt sich als Granny-Nanny! Da kommt die neu gegründete Agentur von Clara Behrens gerade recht. Diese vermittelt die drei sehr unterschiedlichen Frauen in die Hauptstadt. Doch anstatt direkt das pulsierende Großstadtleben zu genießen, müssen sie sich um verzogene Kinder und merkwürdig tickende Gasteltern kümmern. Suse landet in einem Restaurant an Berlins ländlicher Stadtgrenze. Anstatt als Granny-Nanny tätig zu werden, sieht man hier eher eine billige Küchenhilfe in ihr. Karen verschlägt es zu einer amerikanischen Familie mit einer Gastmutter, die dem Diätenwahn zum Opfer gefallen ist und Hanni lebt von Stund an auf einem Hausboot, das ihr nicht geheuer ist und muss sich um zwölfjährige Zwillinge kümmern, die den ganzen Tag nur Pizza essen. Die drei Frauen geraten oft in Situationen, in denen sie sich fragen, ob es richtig war, sich als Granny-Nanny zu engagieren. Clara Behrens hat jedoch dafür gesorgt, dass die Frauen sich kennenlernen und so treffen sie sich immer an ihrem freien Montag im Café Maiwald, lassen das Treffen mit Prosecco und einem Stück Kuchen beginnen und fangen an sich auszutauschen. Eine wunderbare Freundschaft beginnt, die keine der drei Frauen je wieder missen möchte. Gemeinsam starten sie durch zu Friseurbesuchen und dem ersten Bummel in einem Secondhand-Laden. Durch ihre Freundschaft ändern sich nicht nur die Frisuren.

"Clara und die Granny-Nannys" - ein so wunderbarer Roman! Ich habe jede Seite genossen! Es ist die bezaubernde Geschichte einer beginnenden Freundschaft zwischen drei Frauen, die eigentlich ganz unterschiedlich sind und doch eines gemeinsam haben: Sie suchen eine neue Herausforderung und sie finden sie - als Granny-Nanny. Mit Suse, Karen und Hanni bin ich durch Berlin geschlendert und habe an ihren Abenteuern teilgenommen. So muss ein Buch sein, originell, begeisternd, berührend und einfach schön! Bitte mehr davon!




Taschenbuch
384 Seiten
Verlag blanvalet




Herzlichen Dank an das Team vom Verlag blanvalet,
dass ich dieses wunderbare Buch
lesen und besprechen durfte!

Das Montags-Interview mit Claudia Brendler

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
heute darf ich Euch eine Autorin vorstellen, die ein echter Comedian ist, die schon in der 2.  Klasse mit dem Schreiben begonnen hat und die gerne mal Sibirien besuchen möchte.
Viel Spaß beim Lesen!




Informationen zur Autorin

Name: Claudia Brendler
Alter: Streng geheim
Wohnort: Frankfurt/Main
Familienstand: Verpartnert



(c) Oliver Kraus

Wann hast du angefangen zu schreiben?
Ungefähr in der zweiten Klasse habe ich die erste meiner ausgedachten Geschichten aufgeschrieben. Sie handelte von einer Oma, die überhaupt nicht so war, wie eine Oma zu sein hatte – jedenfalls damals, heute sind Omas mit Sicherheit cooler. Die Geschichte sollte lustig sein, weil diese Oma eben so unmögliche, durchgeknallte Dinge tat.

Und wolltest du schon immer schreiben?
Ja. Als Kind tut man das wohl einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Irgendwann kamen die ersten Reaktionen auf die Geschichten und Gedichte – nicht immer positive Reaktionen übrigens, ich hatte ältere Geschwister, die beurteilten meine „Werke“ eher kritisch - und im Alter von zwölf hatte ich zum ersten Mal den bewussten Wunsch, Schriftstellerin zu werden.

Was wolltest du als Kind werden?
Vieles! In ungefähr dieser Reihenfolge: Ärztin, Forscherin, Schlagersängerin (kleine Entgleisung, gut, dass daraus nichts wurde), Lehrerin, Journalistin, Schriftstellerin, Gitarristin. Und Gitarre habe ich schließlich tatsächlich studiert, nach dem einen oder anderen Versuch, einen Ausbildungsweg zum Schreiben zu finden.

Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Klar. Auch neben dem Autorendasein. Musik hat mich als Kind und auch später immer sehr interessiert. Und vor und während des Musikstudiums habe ich unglaublich viel geübt und mich fast ausschließlich auf die Musik konzentriert. Dann bin ich Comedian geworden, was ich auch immer noch bin. Aber der Drang zu schreiben, mit der Sprache umzugehen und zu spielen und mir Geschichten auszudenken hat mich nie losgelassen.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Das geschieht wohl auf verschiedenen Wegen. Auf jeden Fall muss immer wieder Input stattfinden: Beobachtung, Sehen, Zuhören, Lesen. Ich bin sehr neugierig, höre mit Vorliebe Gesprächen zu, die gar nicht für meine Ohren bestimmt sind, mutmaße über die Motivationen von Menschen und würde auch Fremde richtiggehend ausfragen, wenn dies nicht die Höflichkeit verbieten würde. 
Im Grunde kann einen wohl alles inspirieren, nicht nur Nachdenken über philosophische Themen, sondern auch Kleinigkeiten, Zufälligkeiten: ein Satz, ein winziger Artikel, eine Schlagzeile, ein gefundener Gegenstand, ein Name an einem Türschild usw. 
Und natürlich die Kunst anderer in jeder Form.

Wie entstehen sie?
Erst Notizen, darüber nachdenken, kurze Zusammenfassung für mich, sehr früh schon Text, ich muss merken, ob ich eine Sprache dafür habe.
Dann spreche ich mit anderen darüber, Kollegen, meinem Freund, auch Menschen, die sich ums Geschäftliche kümmern, um zu sehen, ob die Geschichte für irgendjemanden da draußen interessant sein könnte.
Aber das ist nicht das Kriterium, sie muss vor allem mich selbst fesseln.

Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Die fette Fee ist eine Geschichte, an der ich sehr lange gearbeitet habe, insgesamt, mit Pausen, über sechs Jahre. Während dieser Zeit hat sich die Geschichte immer wieder verändert. Ausgangsidee war, über eine Jugendliche zu schreiben, die der Realität mehr und mehr abschwört und in einer eigenen Welt lebt. Sehr früh habe ich ihr eine Erwachsene zur Seite gestellt, die zu ihr ein widersprüchliches Verhältnis haben sollte, ihr aber im Endeffekt hilft.
Gerade die eigene Welt dieser Jugendlichen, Felicia, hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Anfangs sprach sie mit eingebildeten, sehr coolen Freunden, jetzt schreibt sie ein fortlaufendes Fantasy-Epos und hat sich ein ganzes Reich mit eigenen Gesetzen erschaffen.



Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Ja, am Beispiel Fee gut zu sehen: Jill, die erwachsene Hauptfigur, ist Comedian. Nicht deshalb, weil ich unbedingt über meine Erfahrungen als Komikerin schreiben wollte, sondern weil ich diese Welt kenne und die Figur dort gut agieren lassen kann. Wichtig für die Figur Jill war, dass sie etwas Kreatives tun muss, wozu sie immer wieder Ideen haben muss – in der fetten Fee geht es um Kreativität und letzlich auch um etwas wie Urheberrecht im weitesten Sinne. Der Drang dieser Figur, immer etwas Neues, Komisches erfinden zu müssen bei mitunter äußerst unkomischen Umständen, hat mich sehr gereizt.
Auf diese Weise gibt es immer wieder biografische Elemente, ich schreibe viel über Musiker, Schauspieler, das Unterwegssein, guten Wein ...

Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Zuhause und am frühen Morgen. Wenn ich reise, auch gern unterwegs, dann unregelmäßiger, dafür überall. Früher konnte ich das besser: schreiben, egal wo und immer. Heute, mit viel mehr Termindruck, Stress, Erwartungen und Verpflichtungen, brauche ich es etwas geregelter. 

Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?
Die richtige Sprache und den richtigen Sound für eine Geschichte finden. Das kann sehr lange dauern und manchmal macht es auch weniger Spaß, aber es ist mir das Wichtigste überhaupt. Außerdem Sprachspielereien, verrückte Dialoge. Und wie das Unbewusste das ganze Schiff steuert – und immer schon weiß, wo es langgeht, während ich noch überhaupt keine Ahnung habe, das finde ich toll! Also: wohl ganz stark das Intuitive. 

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst
du damit um?
Eine wirkliche Blockade hatte ich noch nie *aufholzklopf*, aber sehr zähe Zeiten. Feststecken in einer Szene, einem Plot, über Tage, Ideenlosigkeit, Lustlosigkeit. Dagegen hilft Bewegung in jeder Form, auch Reisen, Veränderung, Ablenkung, Input. Vertrauen. In die eigene Intuition. Träume aufschreiben, dem Unbewussten ein Leckerli geben, etwas, das ihm Spaß macht.

Wer sind deine ersten Probeleser?
Kollegen, die ich ständig nerve. Ab und zu auch mal Leser aus der „Zielgruppe“, an die sich das Buch richtet. 

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?
Rankings gehen glatt an mir vorbei, das bekomme ich meist nicht mit. Ich bin nicht besonders internetaffin und wenn, dann eher zum Spaß oder zur Recherche dort unterwegs. Über Rezensionen freue ich mich immer, besonders, wenn ich das Gefühl habe, die Leserin/der Leser hat sich auf die Welt meines Buches wirklich eingelassen. Auch durchaus kritisch. Wenn jemand in einer Rezension Kritik anbringt, mit der ich etwas anfangen kann, freue ich mich auch darüber.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
Viele ... Ralf Rothmann, Angelika Klüssendorf, Ulrike Draesner, Jonathan Franzen, Jeffrey Eugenides, Karen Duve, Per Petterson, Jenny Erpenbeck, Ernst Augustin, Doris Dörrie, Michael Köhlmeyer ... und und und.
Lieblingsbücher habe ich viele, auch einige, die ich immer wieder lesen kann.

Welche Bücher liest du selbst? 
Welches Genre bevorzugst du?
Ich bevorzuge eher Nicht-Genre-Bücher, literarische Bücher, auch sehr gern Tragikomisches.

Welches wird dein nächstes Prokjekt sein oder ist es noch geheim?
Es gibt im Moment mehrere Projekte, an denen ich arbeite. Vor allem anderen zwei literarische Romane. Einer davon ist ein „Road Novel mit Kontrabass“ und der andere ein Roman, an dem ich schon seit zehn Jahren mit Unterbrechungen arbeite. Dazu gibt es noch das Nachfolgebuch für die fette Fee – kein zweiter Band, eine tragikomische neue Geschichte – und einen Reiseroman, ebenfalls tragikomisch.

Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
In Leipzig vielleicht nicht, aber sicher in Frankfurt. Dort wohne ich ja, das ist für mich natürlich günstig.

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?
Vielleicht, weil Schreiben ein einsamer Job ist? Weil es einen zwingt, ab und zu aufzustehen (okay ein Hund eher als eine Wasserschildkröte).
Ich habe keins, ich bin zu oft unterwegs. Dafür kommen in meinen Büchern recht oft bizarre Haustiere vor.

Wie sieht dein Alltag aus?
Arbeit Arbeit Arbeit. Morgens schreiben, nachmittags Korrespondenz oder Schüler (Musik- und Schreibschüler) betreuen. Oft für Lesungen oder Comedy-Auftritte üben. Und eben zu den Auftritten reisen. Wäre ich kein Workcaholic und hätte ich keinen ebenso freiberuflich arbeitenden Freund, hätte ich vermutlich ein Problem. 

Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Der Norden. Den habe ich auch schon ausführlich bereist, allerdings nur Nordeuropa. Norwegen, Schweden, Finnland, Island.

Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Auch den Norden – aber außerhalb von Europa. Kanada, Nordamerika, Sibirien.
Nur zum Beispiel.

Dein Lieblingsgericht?
Nudeln in jeder Form. Und indisch/vegetarisch. Für einen Veggie wie mich ist indisch essen gehen oder kochen (okay: bekocht werden) einfach das Schönste!

Welche Jahreszeit ist deine?
Frühling/Sommer.

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Gesund bleiben, kreativ bleiben, von meiner Arbeit leben können, weiter in einer glücklichen Beziehung leben können, anderen mit meiner Arbeit etwas geben. Allgemein gedacht: Frieden auf der Welt, einen Weg finden, diese sinnlosen Kriege zu beenden, keine Bereicherung mehr auf Kosten anderer. Aber dazu müsste man wahrscheinlich erst das menschliche Ego abschaffen. 

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Klar, wenn ich gerade in der Gegend bin, gerne. Wohnzimmerlesungen sind eine schöne Idee!

Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?
Irgendwie fehlen mir die Worte für mich – ich glaube, ich versteh mich nicht wirklich ...




Herzlichen Dank, liebe Claudia, für das Interview!

Sonntag, 28. Dezember 2014

Rezension zu "Montmartre Blues" von Brunhilde Witthaut

Valeria träumt von einem besseren, einem schöneren Leben. Zusammen mit ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester wohnt sie in der Garage der Oma. Sie sind Rumänen und sie leben illegal in Paris. Onkel Radu, kaltblütig wie er ist, lässt Valeria und ihren Vater für sich arbeiten. Taschendiebstähle und Rosenverkauf stehen auf der Tagesordnung. Dann lernt Valeria den Jungen Yanis kennen. Er hat ein richtiges Zuhause, ein eigenes Zimmer, er hat Eltern, die sich um ihn sorgen. Er hat alles, wovon Valeria träumt. Yanis jedoch ist langweilig. Als Mutprobe sieht er es an, sich an Taschendiebstählen zu beteiligen. Dann jedoch gerät er in Radus Fänge und wird mächtig unter Druck gesetzt. Valeria hilft Yanis, doch er weiß nichts davon und das junge Mädchen gerät an die eigenen Grenzen.

"Montmartre Blues" - ein Jugendroman, der fesselt und begeistert. Er ist sehr spannend, sehr authentisch. Auf der einen Seite die mittellose Valeria, die von einem besseren Leben träumt, die aus diesen Sumpf bestehend aus Illegalität und Diebstählen heraus will. Auf der anderen Seite der wohlhabende Yanis, der Diebstähle lediglich für einen Zeitvertreib hält. Zwei junge Menschen aus sehr unterschiedlichen Welten und doch ist da etwas, das beide zueinander hinzieht.

"Montmartre Blues" - absolut guter Lesestoff mit einem äußerst angenehmen und bildhaften Schreibstil. An Valerias Seite bin ich beim Lesen durch Paris gegangen, durch dunkle Kneipen, vorbei an finsteren Gestalten, immer auf der Hut, dass nichts passiert. Eine packende Geschichte - auch für Erwachsene!






Herzlichen Dank, dass ich diesen schönen Roman 
lesen und besprechen durfte!

Das Montags-Interview im Wandel

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,

ich weiß, dass das Montags-Interview inzwischen für viele zu einem festen Bestandteil der Montagslektüre geworden ist. Seit über einem halben Jahr habe ich nun jeden Montagmorgen ein Autoren-Interview veröffentlicht. Jede Menge Arbeit steckt dahinter, für die Autoren und auch für mich. Facebook und Blog machen mir unheimlich viel Spaß. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich mal einen Blog betreiben würde, den hätte ich für verrückt erklärt. Es ist nun aber auch so, dass Facebook und Blog zu kleinen Zeitfresserchen geworden sind, Zeit, die ich eigentlich mehr fürs Lesen haben möchte. 
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe gerade beschlossen, nicht mehr jeden Montag ein Interview zu veröffentlichen. Überhaupt werde ich die Autoren-Interviews nicht mehr an einen bestimmten Tag binden. Flattert mir ein fertiges Interview ins Haus, habe ich es bearbeitet und es für gut befunden, werde ich es veröffentlichen - egal, ob an einem Montag, Mittwoch oder Samstag. Das Ganze heißt dann auch nicht mehr "Das Montags-Interview", sondern einfach "Das Autoren-Interview". 
Die Fragen des Interviews habe ich auch überarbeitet. Das Ganze wird kürzer, aber dadurch auch peppiger sein. 
Seid weiterhin zusammen mit mir gespannt auf spannende Dinge aus dem Autoren-Leben! Ich freue mich auf Euch!

Monika




Freitag, 26. Dezember 2014

Rezension zu "Apfelrosenzeit" mit Anneke Mohn

Vier Frauen, eine ehemalige WG. Isa, die fünfte Frau im Bunde, starb bei einem schlimmen Verkehrsunfall. Sanne, Mona, Kirsten und Fritzi sollen nun ihr Haus entrümpeln und es zum Verkauf herrichten. Die Frauen kommen zusammen. Alte Vertrautheiten scheinen schnell wieder da zu sein. 15 Jahre ist es nun schon her, dass sie alle zusammen in diesem Haus an der Kieler Förde gelebt haben. Zusammen und auch alleine hängen alle ihren Erinnerungen nach. Sie haben Wünsche, Sehnsüchte. Da ist Sanne, verheiratet mit Robert. Sie haben zwei Kinder. Eigentlich ist Sanne glücklich, ja eigentlich. Die Kinder sind groß, gehen langsam ihre eigenen Wege und sie? Wo bleibt sie? Sie hat sich immer nur um ihren Mann, die Kinder und das Haus gekümmert. Ihre eigenen Träume, die nur sie selbst betreffen, sind da irgendwo auf der Strecke geblieben. Dann ist da Mona, unabhängig, frei, in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann lebend. Und Kirsten? Sie ist Lehrerin, verheiratet. Die Perfekte unter den Frauen. Immer zur Stelle, immer zuverlässig, doch ihr größter Wunsch will einfach nicht in Erfüllung gehen. Und schließlich Fritzi, allein erziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter. Warum hat sie sich von ihrem Lebensgefährten getrennt? 
Die Frauen treffen sich nun regelmäßig in Isas Haus. Immer wieder werden sie von Erinnerungen eingeholt. Sie lachen zusammen, sie weinen. Als Sanne zu einem Gänsebratenessen in ihr Haus einlädt, passiert etwas, womit keine der Frauen gerechnet hat. Von Stund an ist nichts mehr so wie es einmal war.

"Apfelrosenzeit" - ein Roman mit Suchtfaktor! Es ist die Geschichte einer Handvoll Freundinnen, die einst zusammen in einer WG gelebt haben. Nach den WG-Jahren ging jede ihren Weg. Hochzeiten, Kinder, Trennungen, wie das Leben eben so spielt. Beim Lesen ist man mitten drin, als würde man die Freundinnen begleiten. Man sitzt dabei, wenn sie ihren Wein trinken, wenn sie reden. Jede dieser Frauen hat ihre Geheimnisse. Nach und nach lässt Anneke Mohn die Frauen ihre Geheimnisse erzählen. Als Leserin habe ich mitgefiebert, habe gehofft. Zum Schluss habe ich das Buch zugeklappt mit einem Lächeln auf den Lippen und der Hoffnung, dass die Geschichte vielleicht irgendwann eine Fortsetzung haben wird. Unbedingt lesenswert!



Taschenbuch
320 Seiten
Verlag rororo
9,99 €
 
 
 
 
Liebe Anneke und liebes Team vom rororo-Verlag,
herzlichen Dank, dass ich dieses wunderbare Buch
lesen und besprechen durfte! Es war mir ein
großes Vergnügen!


Donnerstag, 25. Dezember 2014

Das neue Montags-Interview

Was ich so mache?
Ich bin gerade dabei, neue Termine für das 
Montags-Interview zu machen.
Das Interview selbst habe ich auch überarbeitet.
Es sind nur noch 10 Fragen. 
Und dann hecke ich noch ein paar andere Dinge aus, 
aber die muss ich erst zu Papier bringen. 




Dienstag, 23. Dezember 2014

Rezension zu "Über uns die Nacht" von Anat Talshir

Ein Buch voller Liebe, Verzweiflung und Verlangen

Am Vorabend der israelischen Staatsgründung. Die Jüdin Lila und der arabische Teehändler Elias lernen sich kennen und lieben. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf. Zu groß ist der Hass zwischen den sehr unterschiedlichen Völkern und doch ist es der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung. Sie treffen sich heimlich. Dann ist Krieg und Jerusalem wird zur geteilten Stadt. Eine Mauer trennt Ost- und West-Jerusalem. Lila und Elias schreiben sich Briefe. Briefe, die heimlich über die Grenze geschmuggelt werden. Ganze 19 Jahre wird es dauern, bis die beiden sich wiedersehen können, doch kann eine Beziehung, eine Liebe so viele Jahre überdauern?

"Über uns die Nacht" - ein leiser Roman, wie ich ihn liebe. Es ist einer der Romane, die aus der Masse heraus stechen. Ein Buch mit einer außergewöhnlichen Anziehungskraft. Anat Talshir beweist erzählerische Kraft und großes Einfühlungsvermögen. Der Krieg, die Teilung der Stadt, Liebende, die nicht zusammen sein dürfen. Die Autorin schreibt sehr bildhaft. Elias´ Zermonien rund um den Tee zum Beispiel. Beim Lesen überkommt einen eine innere Ruhe. Man hat das Bedürfnis, selbst den Tee mit so viel Liebe zuzubereiten. 

"Über uns die Nacht" ist eine ergreifende Liebesgeschichte zweier Menschen, die nicht zusammen sein dürfen und doch einen Weg finden, sich immer wieder ihre Liebe zu zeigen. Ein Buch der ganz großen Emotionen. Ein Buch voller Liebe, Verzweiflung, Verlangen. Gefühlvoll und tragisch. Unbedingt lesen!




Taschenbuch
526 Seiten
Diana Verlag
9,99 €



Liebe Julia Jerosch,
herzlichen Dank, dass ich diesen
außergewöhnlichen Roman
lesen und besprechen durfte!

Rezension zu "Ausgestochen!" - Eine Plätzchengeschichte von Kirsten Rick

Eine zauberhafte Geschichte vom ganz normalen Weihnachtswahnsinn

Weihnachten kommt immer so plötzlich. Eigentlich dachte Saskia, dass sie noch Zeit genug hätte für all die vielen Weihnachtsvorbereitungen. Schließlich will sie für sich und ihre Lieben alles schön und gemütlich haben. Doch dann geht alles viel zu schnell. Plätzchen backen, doch was für ein Rezept soll sie nehmen und woher soll sie es bekommen? Eine schöne Weihnachtsdeko muss her. Natürlich muss sie selbst gebastelt sein. Auch ein selbst gemachter Adventskranz muss her, ein selbst gebastelter Adventskalender ebenso und überhaupt. Wie schaffen das eigentlich nur all die anderen Mütter? Und dabei sind sie auch noch nett und adrett gekleidet, scheinen absolut stressfrei durch die Weihnachtszeit zu gehen und sprühen nur so vor Ideen. Saskia will ebenso perfekt sein, hat sie doch eine Freundin, der einfach alles zu gelingen scheint und das auch noch zwischen Weihnachtsaufführungen und Chorproben. Und dann ist da auch noch Saskias Mann Jörg, der sie an die Hand nimmt und mit ihr und Töchterchen Ann-Sophie über den Weihnachtsmarkt bummelt - einfach so. 

"Ausgestochen! Eine Plätzchengeschichte" - ein kleiner Roman rund um das große Weihnachtsfest mit allem Stress, mit aller Freude, mit aller Liebe. Ein Roman rund ums Plätzchenbacken, um Mütter, die zu Höchstleistungen aufrufen. Größer, schöner, bunter, gesünder - der ganz normale Weihnachtswahnsinn. Eine charmante Weihnachtsgeschichte, die zeigt, dass man nicht perfekt sein muss, um schöne Weihnachten erleben zu können. Kirsten Rick schreibt frisch und lebendig und so bildhaft, dass ich mir all diese Wundermütter mit ihren wunderschön kreierten Plätzchen lebhaft vorstellen konnte. Und ganz zum Schluss gibt es noch ein Plätzchenrezept mit Geling-Garantie!




eBook
ca. 80 Seiten
dotbooks Verlag
3,99 €


Herzlichen Dank dem Team von dotbooks,
dass ich diesen schönen Weihnachtsroman
lesen und besprechen durfte!

Rezension zu "Brombeerliebe" von Sarah Jio

Eine bezaubernde Geschichte um Liebe, Verlust und Neuanfang

Es ist Mai und draußen tobt ein gewaltiger Schneesturm. Brombeerwinter nennen die Wettermenschen dieses Phänomen. Zuletzt hat es so etwas vor fast 80 Jahren gegeben. Claire, die bei einer Zeitung arbeitet, soll zu dem Thema recherchieren. Dabei stößt sie auf die Geschichte des kleinen Daniel, der, gerade mal 3 Jahre alt, bei dem damaligen Schneesturm verschwunden ist. Seine Mutter, Vera Ray, musste ihn allein Zuhause lassen, weil sie während der Wirtschaftskrise nachts als Zimmermädchen in einem Hotel arbeiten musste, um sich und den kleinen Jungen irgendwie durchbringen zu können. Als Vera von ihrer Schicht nach Hause kommt, ist Daniel weg. Daniel, ihr Ein und Alles. Zu Charles, dem Vater, hat sie keinen Kontakt mehr, obwohl er ihre große Liebe war, doch zu unterschiedlich waren die Welten, aus denen sie stammten. Charles, sehr wohlhabend, immer von Luxus umgeben, während sie, Vera, aus ärmlichen Verhältnissen stammte, doch was ist wirklich mit Daniel geschehen?
Claire taucht immer weiter in die Geschichte um Vera und Daniel ein. Wie gut kann sie Veras Schmerz nachvollziehen, hat sie doch selbst einen großen Verlust zu verkraften. Einen Verlust, so groß, dass er sogar ihre Beziehung zu Ethan zu gefährden scheint. 

"Brombeerwinter" - eine bezaubernde Geschichte um Liebe, Verlust und Neuanfang. Sarah Jio schafft es wieder einmal, wunderschön und doch bewegend zu schreiben. Sie zieht ihre Leser in ihren Bann, entführt sie in die Geschichte, die einen nicht mehr los lässt. "Brombeerwinter" ist ein mitreißender Roman um das Schicksal eines kleines Jungen, der im Schneesturm verschwand. Ein Roman, der einen die Stunden nur so vergessen lässt. Unbedingt lesenswert!





Taschenbuch
352 Seiten
Diana Verlag
8,99 €


Liebe Julia Jerosch, herzlichen Dank, dass ich dieses wunderbare 
Buch lesen und besprechen durfte!

Buchpost am Dienstag!

Dankeschön, liebe Daniela Nagel!



Montag, 22. Dezember 2014

Rezension zu "Wir haben wieder aufgebaut" von Antonia Meiners

Frauen der Stunde null erzählen

Der Krieg ist endlich zu Ende. Deutschland ist ein einziger Trümmerhaufen. Überall nur Schutt und Asche. Hunger und Kälte bedrohen die Überlebenden und doch sind da die Frauen, die sogenannten Trümmerfrauen, die das Leben wieder in die Hand nehmen. Die Männer verwundet, tot oder noch in Kriegsgefrangenschaft, beginnen diese Frauen, ganz allein auf sich gestellt, Deutschland wieder aufzubauen. Mit harter körperlicher Arbeit und unter Bedingungen, wie unsere heutige Wohlstandsgesellschaft es sich nicht mehr vorstellen kann, beginnen dieses Frauen, das Land vom Schutt und von der Zerstörung zu befreien. Sie räumen nicht nur Steine weg, sie bauen auch langsam und stetig ein neues soziales und kulturelles Leben auf. 
Die Frauen in dem Buch erzählen von Flucht und Vertreibung, von unzähligen Vergewaltigungen, vom Überleben. Doch auch katastrophale Lebensumstände, Krankheiten und Hunger konnten dieses mutigen Frauen nicht aufhalten. Sie berichten vom Leben in Notquartieren und dem Überleben in Ruinen, vom Anstehen nach ein bisschen Brot oder Fleisch. Und diese Frauen hatten Träume. Träume nach ein bisschen Normalität, nach Schönheit, nach Weiblichkeit. Erfinderisch wie sie nun einmal waren, erfanden sie z.B. die Flickenmode. Aus Pferdedecken wurden Mäntel genäht, aus Betttüchern Kleider. Mitten in den Ruinen eröffneten die ersten Cafés, man ging wieder aus. Endlich wieder ins Kino gehen, tanzen gehen. Die große Hoffnung auf einen Neubeginn.
Dieses Buch berichtet aber auch von Familien, die sich fremd geworden sind. Von Frauen, die Kinder geboren hatten, die ihre Männer noch nie gesehen haben. Der Krieg hatte die Menschen verändert.  Um wieder zusammen zu kommen, fehlte ihnen oft einfach die Kraft. 

"Wir haben wieder aufgebaut" - ein kleines Buch, reich bebildert und doch strahlt es mit seinen 160 Seiten einen unheimliche Kraft aus. Ein Buch, das zeigt, dass das Unmögliche möglich sein kann. Ein Buch, das Mut macht, aber auch ein Buch, das nachdenklich macht. Wie haben die eigenen Groß- und Urgroßeltern damals gelebt? Wie haben sie den Krieg überstanden? 

"Wir haben wieder aufgebaut" - ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte!





Broschiert
160 Seiten
Insel Verlag
12,95 €



Herzlichen Dank an den Insel-Verlag, dass ich dieses 
Buch lesen und besprechen durfte!



http://bit.ly/Aufgebaut.

Das Montags-Interview mit Marianne Loibl

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die ich schon ganz, ganz lange kenne. Damals hatten wir den denselben Beruf und wir haben uns Briefe geschrieben. Ja, richtige Briefe. Dann gab es eine Zeit, da hatte ich den Kopf ganz woanders, Briefe blieben liegen. Wir verloren uns aus den Augen. Dank eines Posts bei der lieben Heidi Rehn haben wir uns dann wiedergefunden und darüber freue ich mich noch heute sehr.
Viel Spaß mit dem Interview!




Informationen zur Autorin

Name: Marianne Loibl
Alter: 47 Jahre
Wohnort: München
Familienstand: verheiratet





Was wolltest du als Kind werden?
Ballerina, Kinderkrankenschwester und sozusagen mitwachsend Autorin. Ich malte früher auch eigene Bilder zu meinen Geschichten, doch es ist besser, dass diese Kunstwerke in meiner Malmappe und somit der Menschheit erspart blieben.

Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Die Frage lautet für mich eher, gibt es ein Leben ohne - und ich antworte, ohne schreiben kann und will ich nicht sein und das Lesen von und Ausdenken eigener Geschichten gehörte schon in sehr jungen Jahren zu mir.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Das kann manchmal eine flüchtige Begegnung sein, eine Melodie, meist aber sind es die Menschen selbst. Wer mit offenen Sinnen durch den Alltag geht, wird geradezu überflutet von Eindrücken.

Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Bestimmt nicht bewusst. Ich persönlich denke, dass es einem Autor beim Schreiben fast unmöglich ist, sich in seiner Persönlichkeit soweit zu neutralisieren, als dass er sich nicht über seinen Stil in gewisser Weise in den Charakter in eine Figur einbringt - und sei es, dass er gerne so wäre wie die Figur.

Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Ich schreibe in meinem Büro und brauche Ruhe beim Schreiben. Gerne schreibe ich am Morgen, womit wir wieder bei der Ruhe wären :-)

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst
du damit um?
Bis vor drei Jahren das Schicksal einiges anspülte, kannte ich diesen Begriff nur aus der Gerüchteküche. Ich habe gelernt, auch das als Geschenk anzunehmen. Und ich habe mich, nach einem kurzen Durchhänger, dran gehalten: weiterschreiben - bloß nicht aufgeben!




Wer sind deine ersten Probeleser?
Zunächst meine Tochter - obwohl sie mir nahe steht, eine strenge Kritikerin und mit einem Schüler-Literaturpreis gesegnet, in dessen Jury u.a. Martin Walser saß. Ebenso gut im Widersprüche auffinden ist eine Freundin, die sehr viel liest. Zudem habe ich mir einen kleinen Pool an Testlesern aufgebaut. Die Zusammenarbeit und Kritik von Agentur und Lektorat ist mir außerordentlich wichtig.

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?
Natürlich möchte jede(r) Autor/inn gerne oben stehen und gute Rezensionen haben. Sehr gut schreiben können reicht heute leider nicht mehr. Der Autor muss Unternehmerqualitäten haben. Und dann wäre noch Glück - mitunter eine launische Diva.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
Es gibt so viele gute (auch bekannte Kollegen), die ich gerne lese, je nach Stimmung, dass ich niemanden bestimmtes nennen möchte.

Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
Im Frühjahr 2015 in Leipzig

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?
Bei uns gibt es leider kein Haustier - aus einfachem Grund: zwei von vier sind auf verschiedene Tierhaare- bzw. -schuppen allergisch. Um Dramen zu vermeiden, haben wir kein Tier ins Haus geholt.

Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Mein nächstes Ziel ist Irland. Für viele vielleicht nicht spektakulär, für mich jedoch sehr reizvoll und ich freue mich schon sehr.




Dein Lieblingsgericht?
Danke für diese Frage! Käme nämlich ein Henker und fragte mich, wüsste ich keine Antwort! Es gibt vieles, was ich gerne esse, vor allem Gemüse wie Kürbis, Brokkoli, Kartoffeln und ja und Fisch. Auf Fleisch könnte ich am ehesten verzichten, esse ich wenig.

Welche Jahreszeit ist deine?
Eindeutig Herbst! Er ist nicht so heiß, und bäumt sich nochmal mit aller Kraft gegen den Winter auf: mit Farbe, Düften, Wärme und Früchten und nicht zuletzt vielen Festen.

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Gesundheit. Von ihr geht alles aus und ohne sie ist alles nichts.

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Aber gerne.





Liebe Marianne,
ganz herzlichen Dank für das Interview!
Und wie wunderbar, dass wir uns Dank Facebook
wiedergefunden haben!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

DANKE!!!

Weihnachten - nicht nur das Fest der Liebe,
sondern für mich auch ein Anlass, wieder einmal

DANKE zu sagen.
DANKE für all die Bücher, die ich lesen durfte.
DANKE für all die geruhsamen Stunden mit schönen Zeilen.
DANKE für all die lieben Worte und Gespräche.
DANKE für all die wunderbaren Kontakte.
Danke für aufregende, nette, tolle Treffen. 
DANKE, dass es Euch gibt! 




Buchpost am Donnerstag


Dienstag, 16. Dezember 2014

Montag, 15. Dezember 2014

Buchpost am Montag!

Hat gerade meinen Reader erobert:


Ein großes Dankeschön an das Team 
vom Dumont Verlag! 

Das Montags-Interview mit Petra Schier

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die von magischen Momenten und harter Arbeit berichtet und deren Lieblingsgericht Reibekuchen mit Apfelmus sind. Lasst Euch überraschen!


Informationen zur Autorin

Name: Petra Schier (Ich schreibe aber zusätzlich unter dem Pseudonym Mila Roth.)
Alter: 36
Wohnort: Heckenbach, Eifel
Familienstand: verheiratet




Wann hast du angefangen zu schreiben?

Eigentlich schon in der Grundschule. Und dann habe ich mit elf Jahren mein erstes Tagebuch geschenkt bekommen. Von da an schrieb ich dann immer regelmäßiger. Mein erster (historischer) Roman ist dann während und nach dem Abitur entstanden.

Und wolltest du schon immer schreiben?

Im Grunde ja. Wenn es auch anfangs mehr ein Hobby war, wurde es mit der Zeit doch immer mehr ein Bedürfnis.

Was wolltest du als Kind werden?

Alles Mögliche, wie Kinder nun mal so sind. Tierärztin, Detektivin, Lehrerin. Keine Ahnung. *lach* Ich stelle aber gerade fest, dass diese Berufe mittlerweile einige der Figuren aus meinen Büchern übernommen haben.

Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?

Na, sicher, ich bin ja nicht als fertige Autorin geboren worden. Allerdings hatte ich vorher keinen festen Brotjob. Ich habe Abitur gemacht, studiert (aber nicht zu Ende) und dann parallel zu den ersten Anläufen im Literaturgeschäft auch als freie Lektorin gearbeitet. Das mache ich aber inzwischen nicht mehr. Erstens bleibt dazu keine Zeit, zweitens ist mir das Schreiben auch wesentlich wichtiger und geht mir auch besser von der Hand. Als Lektorin war ich doch ausgesprochen kritisch und pingelig.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?

Alles Mögliche. Mein Gehirn steht immer und überall auf Empfang. Die Ideen kommen einfach zu mir, woher weiß ich oftmals gar nicht. Inspirierend kann Musik sein, ein Film, etwas, das ich lese und um mich herum wahrnehme.

Wie entstehen sie?

Meine Bücher? Wenn die Idee da ist, spinne ich sie zuerst einmal eine Weile im Kopf, dann schreibe ich meine Ideen per Hand in eine meiner Notizkladden und brainstorme weitere Elemente hinzu. Wenn die Idee weitgehend ausgegoren ist, schreibe ich ein Arbeitsexposé für mich bzw. ein offizielles Exposé für meinen Agenten, der es dann an den jeweiligen Verlag weitergibt. Aufgrund dieses Exposés erhalte ich in der Regel meinen Verlagsvertrag. Aber ich brauche auch für die Projekte, die ich verlagsunabhängig publiziere, ein solches Exposé, weil es mir hilft, den Romanstoff in den Griff zu bekommen. Es ist mein roter Faden, den ich während des Schreibens dann mit Leben (und nicht selten einigen unverhofften Umwegen) fülle.
Bevor ich mit dem Schreiben beginne, erstelle ich aber auch Steckbriefe und Biografien zu meinen Figuren. Zu den Hauptfiguren natürlich wesentlich ausführlicher als zu Nebenfiguren. Somit plane ich etwa 50 Prozent, die restlichen 50 Prozent kommen aus dem Bauch heraus beim Schreiben.

Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?

Ich gehe jetzt mal von "Der Hexenschöffe" aus, denn das ist ja meine derzeitige Neuerscheinung in einem Verlag (Rowohlt).
Die Idee kam mir schon vor vielen Jahren, wann genau, weiß ich gar nicht mehr. Mit 13 oder 14 Jahren entdeckte ich in unserem Bücherregal eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert mit dem Titel "Die Rheinbacher Hexe". Sie fesselte mich sehr, und auf diesem Wege machte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit Hermann Löher, um den es in meinem Roman ja geht. Seither hat mich seine Geschichte immer wieder auf die eine oder andere Weise gestreift, bis ich dann vor drei Jahren beschlossen habe, ein Buch darüber zu schreiben.


(c) Rowohlt

Gibt es auch schon mal biografische Elemente?

In manchen meiner Romane verarbeite ich Eigenschaften, die ich gerne selbst hätte. Zum Beispiel sind meine Figuren meistens so schön schlagfertig. Das wäre ich auch gerne. Oder meine Figuren tun Dinge, für die mir immer viel zu wenig Zeit fehlt. Sie kochen und backen viel, sind in der freien Natur unterwegs, haben tolle Gärten. So etwas halt. Ob jetzt unbedingt Elemente aus meiner eigenen Biografie zum Tragen kommen, kann ich nicht mal genau sagen. Erfahrungen vielleicht, die ich im Laufe meines Lebens gemacht habe. Oder Beobachtungen. Das bleibt wohl nicht aus.

Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?

Normalerweise schreibe ich in meinem Arbeitszimmer, denn da habe ich neben meinem PC alle wichtigen Ressourcen greifbar. Manchmal im Sommer wandere ich mit dem Laptop auch auf die Terrasse aus oder ins Bett, wenn ich krank bin.
Feste Schreibzeiten, ja, die hätte ich gerne. Ich versuche es jeden Tag aufs Neue und irgendwie klappt es meistens, dass ich mein Tagespensum schaffe. Aber da immer auch so wahnsinnig viel anderes anfällt, von Werbung über die Betreuung meiner Leser, der Homepages, des Blogs usw., sieht irgendwie jeder Tag ein bisschen anders aus. Bis zu 10 Seiten pro Tag (außer an den Wochenenden) versuche ich aber regelmäßig zu schreiben. Das kann schnell gehen und in drei Stunden abgehandelt sein. An anderen Tagen dauert es doppelt so lange.

Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?

Der Moment, in dem sich die Idee zu einer neuen Geschichte und zu neuen Figuren in meinem Kopf zu einem klaren Bild zu formen beginnt.

Und der Zeitpunkt, an dem ich spüre: Jetzt wird es Zeit, mit dem Schreiben anzufangen. Das hat immer etwas Magisches. Die harte Arbeit folgt dann allerdings auf dem Fuße. *lach* Aber trotzdem kommt dieser magische Moment immer wieder. Vielleicht ist das ein bisschen so, wie wenn man ein Kind bekommt. Kurz nach der Geburt sind die Schmerzen vergessen. Andernfalls würde keine Frau mehr als ein Kind zur Welt bringen. Mit dem Schreiben ist es ein bisschen ähnlich.

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst du
damit um?

Ja, kenne ich. Sie kommen aber immer nur dann vor, wenn irgendwas an der Geschichte, an der ich gerade arbeite, noch nicht stimmig ist.
Die beste Medizin dagegen: Ich sitze Schreibblockaden aus. Das bedeutet, ich höre auf zu schreiben und beschäftige mich eine Weile mit etwas ganz anderem. Bisher hat das immer geholfen, den Knoten in meinem Kopf zu lösen. Sobald ich erkenne, wo das Problem liegt, klappt es auch wieder mit dem Schreiben.

Wer sind deine ersten Probeleser?

Bei meinen Verlagsbüchern grundsätzlich erst meine Lektorin oder mein Agent.
Bei den verlagsunabhängigen Titeln auch meine Lektorin und nach ihr mein Team von Testleserinnen und Testlesern.

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?

Rezensionen sind mittlerweile enorm wichtig geworden, und wenn sie positiv ausfallen, freue ich mich natürlich riesig. Gibt es mal einen Verriss, dann schaue ich mir an, was den Rezensenten gestört hat. War das Buch einfach nicht sein Fall, kann ich gut damit leben, denn kein Buch kann allen Menschen gleich gut gefallen. Gibt es berechtigte Kritik, merke ich sie mir für die Zukunft. Auf Neidrezensionen, die gezielt unter die Gürtellinie treffen, reagiere ich allergisch, ignoriere sie aber auch weitgehend. Man muss sich ein einigermaßen dickes Fell wachsen lassen und darf sich von so etwas nicht von seinen Zielen und Träumen abbringen lassen.

Was die Ranglisten angeht: Naturgemäß sind wir Autoren mehr oder weniger süchtig danach. Klar, denn je besser der Rang, desto größer der Erfolg, zumindest in dem Shop, zu dem der Rang gehört. Ich schaue aber nicht andauernd nach, ob meine Bücher in den Rängen auf- oder abgestiegen sind. Das ist der Vorteil wenn man so viel veröffentlich wie ich: Ich habe gar keine Zeit, die Ränge dauernd zu studieren. Da wäre ich ja den halben Tag beschäftigt. Lieber schreibe ich an meinem Manuskript weiter, denn ich weiß ja, dass e da draußen ganz viele Menschen gibt, die auf mein nächstes Buch warten.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?

Einige! Ich mag Nora Roberts und Jane Austen. Gerade habe ich mit Sarah Morgan noch eine weitere tolle Autorin entdeckt, die in die Riege meiner Lieblingsschriftstellerinnen aufgestiegen ist. Lieblingsbücher habe ich natürlich auch, viele stammen von den oben genannten Autorinnen, aber es gibt auch noch eine Reihe weiterer. Die hier aufzulisten, würde ziemlichen Raum einnehmen.

Welche Bücher liest du selbst?

Ziemlich querbeet. Allerdings kaum klassische Krimis und auch kaum Fantasy. High Fantasy gar nicht, damit kann ich nichts anfangen. Aber ansonsten gibt es kaum Einschränkungen. Ein Buch muss mich ansprechen, dann lese ich es.

Welches Genre bevorzugst du?

Siehe oben. Kein bestimmtes.

Welches wird dein nächstes Projekt sein oder ist es noch geheim?

Nein, das ist nicht geheim. Ich arbeite jetzt am dritten Band meiner Kreuz-Trilogie (Die Eifelgräfin /Die Gewürzhändlerin) mit dem Titel "Die Bastardtochter". Dieser historische Roman wird im Oktober 2015 bei Rowohlt erscheinen. Außerdem liegt gerade der achte Band meiner Vorabendserie in Buchform "Spionin wider Willen" (erscheint unter Mila Roth) im Lektorat. Außerdem sind für 2015 zwei neue Serien geplant, die ich ebenfalls als Mila Roth schreibe, einmal Action-Thriller, einmal romantischer Krimi. Und dann wird es ab 2016 noch eine Reihe von zeitgenössischen Liebesromanen geben. Mit dem ersten band muss ich schreiberisch 2015 beginnen. Zudem habe ich ein paar neue Ideen für Weihnachtsbücher, wenn auch nicht alle einen Hund enthalten wie bisher. Man sieht, es geht vielfältig weiter.




Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?

In Leipzig 2015 nicht, denn der Termin liegt zu nah an meinem Abgabetermin für die Bastardtochter. Aber auf der Frankfurter Buchmesse werde ich mit ziemlicher Sicherheit wieder anzutreffen sein.

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?

Ich habe ja auch einen Hund, aber ich glaube nicht, dass das etwas damit zu tun hat, ob man Autor ist oder nicht. Haustiere bereichern das Leben ganz enorm und lenken einen auch schon mal von zu viel Stress ab. Sie sind die besten und treusten Freunde und sorgen dafür, dass man sich kümmert und auch schon mal herzhaft lacht.

Wie sieht dein Alltag aus?

Ich stehe um 5 Uhr morgens auf, weil mein Mann Paul schon sehr früh zur Arbeit muss. Wir sitzen dann ein halbes Stündchen morgens beieinander. Sobald er gefahren ist, gehe ich erst mal mit dem Hund raus und setze mich dann um kurz nach sechs an den Computer. Meistens wird erst mal Schreibkram erledigt, Mails und Facebook gecheckt, ggf. in Leserunden reingeschaut. Solche Dinge. Ich versuche dann immer, ab 10 Uhr zu schreiben, was meistens nicht ganz gelingt. Eigentlich habe ich einen ausgeklügelten Zeitplan, aber die Realität zeigt, dass er nur in einem von zehn Fällen eingehalten werden kann.

Meistens mache ich dann eine lange Mittagspause, in der ich auch schon mal ein Stündchen schlafe, wenn ich sehr müde geworden bin. Danach geht es dann noch mal weiter, bis mein Pensum geschafft ist. Manchmal bis drei, manchmal bis fünf Uhr nachmittags. Das ist unterschiedlich. Aber oft sitze ich dann auch noch mal abends am Computer und entwerfe Cover, korrigiere Texte, die aus dem Lektorat gekommen sind oder kümmere ich um Blog und Homepages.

Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!

Keine Ahnung. Wir reisen nur sehr wenig. Ich würde aber gerne noch mal nach London und Prag.

Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?

Mein Traum wäre, drei Monate oder sogar länger zusammen mit meinem Mann in einem großen Trailer kreuz und quer durch die USA zu fahren.

Dein Lieblingsgericht?

Gute Frage. Es gibt etliche. Sehr gerne mag ich zum Beispiel die Reibekuchen mit Apfelmus nach dem Rezept meiner Mama.

Welche Jahreszeit ist deine?

Ich liebe alle Jahreszeiten und immer diejenige, die gerade vor der Tür steht, scheint mir die liebste zu sein.

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?

Ich wünsche mir, dass ich die privaten Ziele und Vorhaben, die ich gemeinsam mit meinem Mann habe, in Erfüllung gehen werden. Aber natürlich auch, dass ich noch ganz viele Leser mit ganz vielen guten Geschichten unterhalten können werde.

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?

Auf jeden Fall sehr sehr gerne!

Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?

In einem Satz? Nein, das geht nicht. Dazu bin ich, fürchte ich, zu kompliziert und facettenreich.





Liebe Petra, ganz, ganz herzlichen Dank für das Interview!
Und liebe Leserinnen und Leser, von Petra Schier soll ich Euch herzliche Grüße ausrichten!
Wenn Ihr mehr über die Autorin erfahren möchtet, dann schaut doch mal hier:




Sonntag, 14. Dezember 2014

Was lese ich denn nun?

Ich habe gerade ein Luxus-Problem. 
Sooooo viele wunderbare Romane und ich 
kann mich nicht entscheiden.
Dann ziehe ich halt ein Los.




Tatatata!
Gezogen wurde der Roman
"Über uns die Nacht" von Anat  Talshir.


Donnerstag, 11. Dezember 2014

Ich werde zitiert!

Da flatterte mir heute aber eine nette Mail ins iPad! 
Ein Verlagsmitarbeiter fragt an, ob er einen Teil meiner Rezi für einen Werbeprospekt verwenden darf! Natürlich darf er und ganz ehrlich, ich bin schon ein bisschen stolz drauf.