Samstag, 6. Dezember 2014

Rezension zu "Schwester Melisse - Die Klosterfrau von Köln" von Tanja Schurkus

Spannend, authentisch

Wer kennt ihn nicht, den "Klosterfrau Melissengeist"? Zumindest gehört hat bestimmt jeder schon einmal davon. Und um die Klosterfrau Maria Clementine Martin, die dem Melissengeist einst ihren Namen gab, geht es in diesem biografischen Roman. Nach Napoleons Säkularisierung verlässt Maria Clementine Martin ihren Orden. Sie, die Nonne, die in der Schlacht von Waterloo Verwundete gepflegt hat, kommt nach Köln. Sie will den Menschen helfen. Sie will heilen. Sie ist der Pflanzenheilkunde mächtig und sie hat in der Klosterapotheke gearbeitet. In Köln gründet sie nun ihr kleines Unternehmen und schließlich destilliert sie ihren eigenen Melissengeist. Sie, die einst gelobt hat, für immer in Armut zu leben, betreibt nun ein erfolgreiches Unternehmen. Doch so erfolgreich sie auch ist, die einstige Klosterfrau bleibt bescheiden. Sie lebt in einer politisch unruhigen Zeit. Die Franzosen sind gerade abgezogen, da stehen jedoch schon die Preußen parat. Alles Katholische ist ihnen nicht geheuer. Sogar den Karneval wollen sie abschaffen! Auch Maria Clementine Martin hat es nicht einfach. Immer wieder wird sie beobachtet, ihr Schriftverkehr wird überwacht. Bücher, die sie für ihre Heilkunde benötigt, können oft nur auf geheimen Wegen beschafft werden. 

"Schwester Melisse - Die Klosterfrau von Köln" ist das spannende Porträt einer Frau, die in unruhigen Zeiten ihren Weg geht. Die ehemalige Nonne gründet mit ihrem Melissengeist eine Firma, die es heute zu Weltruhm erlangt hat. Mit Leichtigkeit schafft Tanja Schurkus es, den Leser eintauchen zu lassen in diese Zeit voller Umbrüche. Der Leser nimmt nicht nur Teil am Leben der ehemaligen Ordensfrau, er erfährt auch viel über das Leben und die Menschen überhaupt im Köln des 19. Jahrhunderts. Spannend, authentisch, absolut lesenswert!



Brunnen Verlag
Gebundene Ausgabe
240 Seiten
14,99 €
 
 
 
Liebe Tanja Schurkus,
herzlichen Dank, dass ich deinen Roman
lesen und besprechen durfte!

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