Montag, 8. Dezember 2014

Das Montags-Interview mit Kyra Dittmann

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
eine Autorin mit Handwerkerblut? Eine Autorin, die Kroatien liebt und die gerne die ganze Welt bereisen würde? Die ein Pferd haben möchte? Aber ja doch! Dies und noch viel mehr erfahrt Ihr im Interview mit Kyra Dittmann. Viel Spaß beim Lesen!



Informationen zur Autorin

Name: Kyra Dittmann
Alter: 41
Wohnort: Bonn
Familienstand: verheiratet




(c) Jurate Jablonskyte


Wann hast du angefangen zu schreiben?
Und wolltest du schon immer schreiben?
Was wolltest du als Kind werden?
Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?

Mit dem Schreiben habe ich ganz unvermittelt begonnen, als ich meine beruflichen Weichen neu stellen musste. Bis dahin hatte ich mir immer viele Geschichten ausgedacht, sie aber nie aufgeschrieben.
Als Kind wollte ich immer Tierärztin werden. Meine Verbindung zu Tieren hat auch nie nachgelassen - ich gebe Kinderreitkurse und die beste Katze der Welt habe ich sowieso ;-)
Und ja, es gibt ein langes Leben vor dem Autorendasein. *lacht*
Ich bin gelernte Schreinerin und habe diesen Beruf sehr geliebt. Alte Häuser renovieren und knarrende Dielenböden aufzuarbeiten gehört auch heute noch zu meinen Hobbys. Ich habe außerdem einige Jahre in verschiedenen Unternehmen im Bereich Bodenbelag- und Gartengestaltung gearbeitet. Mein Handwerkerblut kann ich nicht leugnen.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Wie entstehen sie?
Meistens sind es winzige Augenblicke, Situationen oder Songs, die den Auslöser zu einer Romanidee geben.
Mittlerweile arbeite ich sehr strukturiert und plane meine Plots und Charaktere sehr genau. Allerdings muss ein gewisser Spielraum vorhanden bleiben, weil die besten Ideen doch ganz plötzlich mitten im Schreibprozess auftauchen.

Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Gibt es auch schon mal biografische Elemente?

Bei Narrando haben mich besonders die Medienberichte über den Tsunami vor der japanischen Küste bewegt. Daraus und aus vielen kleinen Einzelteilen ist die Geschichte um Vella & Jai entstanden.
Natürlich hat jede Figur etwas, dass mich mit ihr verbindet, die eine mehr, die andere weniger. Biografisch ist das aber nicht. Ich würde viel mehr sagen, dass die Geschichten aus meinen Wünschen und Ängsten bestehen, aus Dingen, die ich liebe und anderen, die ich verabscheue. Das Schöne am Schreiben ist eindeutig, dass den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind.




Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?

Ach, ja, die Frage nach den Schreibzeiten, die sollte ich mir wirklich öfter stellen. ;-)
Es ist nicht leicht neben der Familie und den normalen und unnormalen Dingen des Alltags eine feste Schreibzeit einzuhalten. Viel wichtiger ist es mir aber einen festen Wochenplan einzuhalten. Das kann dann auch schon mal zu nächtlichen Schreibeskapaden führen.

Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?

Ich lebe in der Geschichte mit Haut und Haar. Ähnlich wie beim Lesen, liebe ich es in fremde Welten und Geschehnisse einzutauchen.

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst
du damit um?

Natürlich! Gibt es wirklich Autoren, die das nicht kennen? Wenn ja, beneide ich sie. Der Zweifler ist dabei mein größter Feind. Die Ideen gehen mir nicht aus, aber ich denke, ich stehe mir selbst im Weg.

Wer sind deine ersten Probeleser?

Oh, ich bin in der glücklichen Lage eine wunderbare Testleserin zu haben, deren Namen ich hier nicht verraten will, sonst ist sie am Ende ausgebucht. ;-)
Außerdem liest meine Mutter die Manuskripte schon in der Erstfassung – allerdings weiß ich, dass ihr Urteil nicht objektiv ist. Es ist aber trotzdem schön, zu hören, ob es ihr gefällt.

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?

Ich beginne mit dem Ranking, das insofern wichtig ist, als dass Schreiben mein Hauptjob ist, womit ich auch Geld verdienen muss. Die gesetzte Zeitspanne meiner „Probezeit“ läuft noch. ;-)
Rezensionen sind mir sehr wichtig, sie sind der Spiegel meiner Leser. Ich bin auch für ehrliche Kritik dankbar, nur so kann ich sehen, wie meine Geschichten den Leser wirklich erreichen. Glücklicherweise hat mich noch kein Rezensent auseinandergenommen oder persönlich beleidigt, dass würde mich sicherlich kränken und gehört auch nicht in eine gute Rezension.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?

Sehr viele.
Am meisten geprägt hat mich Astrid Lindgren.
Eine Zeit lang habe ich sehr gern Dean R. Koontz gelesen.

Welche Bücher liest du selbst?
Welches Genre bevorzugst du?

Ich lese am liebsten, was ich schreibe: Jugendromane oder Young/New Adult. Spannend, fantastisch – nie ohne Liebe.




Welches wird dein nächstes Prokjekt sein oder ist es noch geheim?

Als nächstes erscheint Teil 3 der Narrando-Trilogie „Silbergraue Freiheit“.
Es gibt noch zwei weitere Projekte, die ich hier aber noch nicht verraten kann. ;-)

Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?

Ja, ich liebe die Frankfurter Buchmesse – die besuche ich immer, egal ob ein Buch von mir ausgestellt wird oder nicht.
In Leipzig war ich bislang noch nie, weil es einfach so weit weg ist – aber ich würde mich sehr gerne auch dort einmal umsehen.

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?

Ich hatte schon immer Haustiere – sehr verschiedene übrigens. Ich denke nicht, dass das aufs Schreiben zurückzuführen ist. Aber meine Katze Lizzy ist sowohl Ruhepol als auch unterhaltsame Nervensäge. ;-) Ich bin froh, dass sie da ist.
„A home without a cat is just a house.“ Diesen Spruch liest man gleich an der Haustür bei mir. ;-)
Was mir zu meinem Tierglück noch fehlt ist ein Pferd – auch wenn das ja kein richtiges Haus-Tier ist.

Wie sieht dein Alltag aus?

Ich stehe ganz früh morgens (wirklich!) mit meiner Familie auf setzte mich an den Computer sobald alle das Haus verlassen haben. Dann versuche ich möglichst viel Schreibzeit zu ergattern zwischen Wäsche, Haushalt, Einkaufen und Sport (der ist auch sehr wichtig für meinen Kopf, wenn ich nur stillsitze arbeitet mein Gehirn nicht) Mittags kommen meine Töchter aus der Schule und bereichern mein Leben und an zwei Nachmittagen in der Woche gebe ich Reitkurse für Kinder. Abends und auch manchmal nachts hole ich dann, wenn ich mein Schreibpensum tagsüber nicht geschafft habe meine eigentliche Arbeit nach. Aber ich verbringe auch gern mal einen Abend auf der Couch mit meiner Familie. Am Wochenende ist das eigentlich ähnlich, da bleibt nur mehr Zeit für abenteuerliche Unternehmungen.
Ganz schön stressig manchmal – aber ich liebe mein Leben.

Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?

Oh, ich reise für mein Leben gerne!
Im Moment heißt mein Lieblingsziel Kroatien. Wie fahren als geplagte Schulferien-Reiser mit dem Auto dorthin und erkunden jedes Jahr eine neue Ecke dieser wunderschönen wilden Natur.
Dubrovnik ist eine der schönsten Städte, die ich kenne.
Außerdem liebe ich Griechenland und bin auch in traumhaften Gegenden in Spanien gewesen. Eigentlich gibt es kaum einen Ort, an den ich nicht reisen möchte, aber ganz oben auf meiner (weit entfernten) Wunschliste stehen Afrika und Amerika, Indien und … die ganze Welt.

Dein Lieblingsgericht?

Ich esse auch für mein Leben gerne ;-)
Da kann ich mich nicht festlegen, es gibt nicht viel, was ich nicht mag.
Nudeln, Sushi, Salate, Süßes und Saures, Pfannkuchen und ja ich esse auch gerne mal Fleisch.
Und ich bin immer bereit mal etwas Neues zu probieren. Was ich allerdings noch nicht gegessen habe sind Insekten – wie die Bewohner von Narrando ;-) ….

Welche Jahreszeit ist deine?

Sommer mit Sonne und Meer ist ganz klar mein Ding. Aber ich liebe auch Schnee und klirrende Kälte – immerhin bin ich ein Winterkind. Der Herbst berührt mich mit seiner Farbenvielfalt und im Frühling genieße ich den Aufbruch der Natur.
Ich glaube, ich kann jeder Jahreszeit etwas Gutes abgewinnen.

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?

Natürlich! Ein Leben ohne Träume ist traurig …
Ich würde sehr gerne vom Schreiben leben können, weil Geld nun mal leider die Zukunft sichert.
Ich wünsche mir ein Pferd und dass ich viel reise – aber eigentlich möchte ich gern so glücklich bleiben, wie ich bin.

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?

Gleich mal gegoogelt … ;-)
Etwas über eine Stunde von Bonn entfernt: Na, klar, ich würde mich freuen! J

Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?

Ich nehme das Leben, wie es kommt, schlage mir aber meinen eigenen Pfad durch den Dschungel.




Liebe Kyra, herzlichen Dank für dieses tolle Interview!

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