Montag, 22. Dezember 2014

Das Montags-Interview mit Marianne Loibl

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die ich schon ganz, ganz lange kenne. Damals hatten wir den denselben Beruf und wir haben uns Briefe geschrieben. Ja, richtige Briefe. Dann gab es eine Zeit, da hatte ich den Kopf ganz woanders, Briefe blieben liegen. Wir verloren uns aus den Augen. Dank eines Posts bei der lieben Heidi Rehn haben wir uns dann wiedergefunden und darüber freue ich mich noch heute sehr.
Viel Spaß mit dem Interview!




Informationen zur Autorin

Name: Marianne Loibl
Alter: 47 Jahre
Wohnort: München
Familienstand: verheiratet





Was wolltest du als Kind werden?
Ballerina, Kinderkrankenschwester und sozusagen mitwachsend Autorin. Ich malte früher auch eigene Bilder zu meinen Geschichten, doch es ist besser, dass diese Kunstwerke in meiner Malmappe und somit der Menschheit erspart blieben.

Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Die Frage lautet für mich eher, gibt es ein Leben ohne - und ich antworte, ohne schreiben kann und will ich nicht sein und das Lesen von und Ausdenken eigener Geschichten gehörte schon in sehr jungen Jahren zu mir.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Das kann manchmal eine flüchtige Begegnung sein, eine Melodie, meist aber sind es die Menschen selbst. Wer mit offenen Sinnen durch den Alltag geht, wird geradezu überflutet von Eindrücken.

Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Bestimmt nicht bewusst. Ich persönlich denke, dass es einem Autor beim Schreiben fast unmöglich ist, sich in seiner Persönlichkeit soweit zu neutralisieren, als dass er sich nicht über seinen Stil in gewisser Weise in den Charakter in eine Figur einbringt - und sei es, dass er gerne so wäre wie die Figur.

Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Ich schreibe in meinem Büro und brauche Ruhe beim Schreiben. Gerne schreibe ich am Morgen, womit wir wieder bei der Ruhe wären :-)

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst
du damit um?
Bis vor drei Jahren das Schicksal einiges anspülte, kannte ich diesen Begriff nur aus der Gerüchteküche. Ich habe gelernt, auch das als Geschenk anzunehmen. Und ich habe mich, nach einem kurzen Durchhänger, dran gehalten: weiterschreiben - bloß nicht aufgeben!




Wer sind deine ersten Probeleser?
Zunächst meine Tochter - obwohl sie mir nahe steht, eine strenge Kritikerin und mit einem Schüler-Literaturpreis gesegnet, in dessen Jury u.a. Martin Walser saß. Ebenso gut im Widersprüche auffinden ist eine Freundin, die sehr viel liest. Zudem habe ich mir einen kleinen Pool an Testlesern aufgebaut. Die Zusammenarbeit und Kritik von Agentur und Lektorat ist mir außerordentlich wichtig.

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?
Natürlich möchte jede(r) Autor/inn gerne oben stehen und gute Rezensionen haben. Sehr gut schreiben können reicht heute leider nicht mehr. Der Autor muss Unternehmerqualitäten haben. Und dann wäre noch Glück - mitunter eine launische Diva.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
Es gibt so viele gute (auch bekannte Kollegen), die ich gerne lese, je nach Stimmung, dass ich niemanden bestimmtes nennen möchte.

Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
Im Frühjahr 2015 in Leipzig

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?
Bei uns gibt es leider kein Haustier - aus einfachem Grund: zwei von vier sind auf verschiedene Tierhaare- bzw. -schuppen allergisch. Um Dramen zu vermeiden, haben wir kein Tier ins Haus geholt.

Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Mein nächstes Ziel ist Irland. Für viele vielleicht nicht spektakulär, für mich jedoch sehr reizvoll und ich freue mich schon sehr.




Dein Lieblingsgericht?
Danke für diese Frage! Käme nämlich ein Henker und fragte mich, wüsste ich keine Antwort! Es gibt vieles, was ich gerne esse, vor allem Gemüse wie Kürbis, Brokkoli, Kartoffeln und ja und Fisch. Auf Fleisch könnte ich am ehesten verzichten, esse ich wenig.

Welche Jahreszeit ist deine?
Eindeutig Herbst! Er ist nicht so heiß, und bäumt sich nochmal mit aller Kraft gegen den Winter auf: mit Farbe, Düften, Wärme und Früchten und nicht zuletzt vielen Festen.

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Gesundheit. Von ihr geht alles aus und ohne sie ist alles nichts.

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Aber gerne.





Liebe Marianne,
ganz herzlichen Dank für das Interview!
Und wie wunderbar, dass wir uns Dank Facebook
wiedergefunden haben!

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