Sonntag, 18. Oktober 2020

"Amalientöchter" von Joan Weng

Eine spannende Geschichte über die Anfänge der Emanzipation

Das Jahr 1918. Klara, eine junge Frau, die vor Leben und Ideen nur so sprüht. Der Krieg ist vorbei und tatsächlich gibt es endlich ein Wahlrecht für Frauen! Der Beginn der Emanzipation, doch bei näherem Hinsehen dann doch oft nur auf dem Papier, doch Klara möchte etwas bewegen. Sie folgt ihrer großen Liebe Fritz nach Berlin, ein Arzt, der sich um die Armen kümmert, doch das Leben in Berlin ist nicht ungefährlich. Unruhen und Kämpfe überall, doch Klara träumt von Emanzipation und Selbstbestimmung. Sie möchte so sein wie Anna Amalia, die einst allein nach Italien reiste. 

Klara schreibt inzwischen für eine reine Frauenzeitschrift, doch als es in Berlin immer schlimmer wird, hört sie auf Fritz und kehrt nach Weimar zurück. Schließlich kann sie ihre Artikel auch hier schreiben, doch schnell fehlt ihr das quirlige Hauptstadtleben. In Weimar fühlt sie sich eingeengt. Sie möchte ihr eigenes Geld verdienen und nicht die brave Arztgattin sein. Der Zeichner Max bestärkt sie darin und auf einmal wird ihr bewusst, dass er ihr viel mehr bedeutet. 

"Amalientöchter" - Joan Weng versteht es wieder einmal hervorragend, den Leser in eine vergangene Zeit zu entführen. Durch sie wird diese Zeit wieder lebendig. Die Anfänge der Emanzipation, das Wahlrecht für die Frauen - für uns heute selbstverständlich, doch die Frauen damals mussten dafür kämpfen. Joan Weng, diesmal sehr politisch, aber auch sehr spannend. Die Autorin versteht es einfach, den Leser zu fesseln.

Das Ende lässt dennoch einige Fragen offen, so dass ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird. 



Taschenbuch

400 Seiten

Aufbau

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