"Mut im Schatten der Diktatur – Ein bewegender Roman über Zivilcourage"
Therese Lamberts Roman "Wenn die Blätter wieder tanzen" entführt die Leserinnen und Leser in das Berlin zur Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung – eine düstere, beklemmende Epoche, in der Menschlichkeit und Mut überlebenswichtig waren.
Im Mittelpunkt steht Ruth, die gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter nicht bereit ist, die Gräueltaten an der jüdischen Bevölkerung tatenlos hinzunehmen. Heimlich drucken sie Flugblätter, schreiben nachts "Nein" auf Mauern und verstecken Verfolgte in ihren Häusern – stets in der Angst, entdeckt und selbst deportiert zu werden. Ruths Tochter Karin steht ihr dabei unerschütterlich zur Seite, was das Geschehen noch berührender macht.
Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten – was das Gelesene umso bewegender und erschütternder macht. Die Schrecken von Verhaftung, Deportation und dem Tod in Auschwitz werden eindringlich, aber sensibel geschildert. Besonders eindrucksvoll ist die leise, stille Form des Widerstands, die in einer Zeit der Angst und Gewalt unglaublichen Mut beweist.
Etwas gestört haben mich die teils sehr großen Zeitsprünge im Erzählfluss. Erst gegen Ende wird klar, dass die Grundlage für den Roman offenbar Ruths Tagebuch war – was das Stilmittel verständlicher macht, aber dennoch den Lesefluss an einigen Stellen beeinträchtigt.
Trotzdem ist "Wenn die Blätter wieder tanzen" ein zutiefst emotionales Buch, das die Schrecken der NS-Zeit eindrucksvoll beleuchtet. Es ruft in Erinnerung, wie wichtig Zivilcourage ist – damals wie heute. Die Gefühle und Ängste der Menschen in dieser Zeit sind kaum vorstellbar, doch durch Lamberts eindringliche Sprache wird ein Stück davon greifbar gemacht.
Ein lesenswertes Buch, das nachhallt.
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