Dienstag, 25. März 2014

Rezension zu "Dösende Möwen" von Claudia Brendler

Clara, die angehende Schauspielerin, ist liiert mit Dr. Adrian Steinhöfer, ihrem Dozenten. Adrian steht auf Buchstaben. Genauer gesagt, er steht auf Wörter mit bestimmten Buchstaben. Clara ist sich gerade nicht so sicher, ob er wirklich die Liebe ihres Lebens ist. So nimmt sie das Angebot des Kulturmanagers Val an und heuert auf der "Flotten Flotte" an, einem Kreuzfahrtschiff. Clara trifft auf eine bemerkenswert chaotische Crew. Da ist Val, der Kulturmanager, der aber eigentlich lieber zaubern würde. Da ist Peachy the Peacock, der Superstar an Bord und da ist Simon, der Bordzeichner, der unter anderem auch regelmäßig Logbuch schreibt. Clara hat kaum Zeit zum Nachdenken und schon gar nicht zum Proben. Gleich am ersten Abend steht sie auf der Bühne und muss merkwürdig anmutende Texte von sich geben: "Die Möwe war´s und nicht die Trottellumme, die grad durchdrang dein banges Ohr". Peachy schwingt unterdessen "Amorr, Amorr!" schmetternd die Hüften und versucht, die eher älteren Zuschauer für sich zu begeistern. Das Chaos nimmt seinen Lauf. Wahnsinnige Texte, rutschende Requisiten und eine Sprinkleranlage, die plötzlich los legt, tun ihr übriges. Zudem schickt Adrian seiner geliebten Clara immer wieder auffällige Liebesbotschaften, doch Clara findet gerade großen Gefallen an Simon, muss sich jedoch auch fragen, wer eigentlich die geheimnisvole Jane ist.

"Dösende Möwen" , eine turboschnelle Komödie, ebenso frisch wie lebendig und herrlich überzogen. Wer hat sie nicht schon erlebt, auf einem Kreuzfahrtschiff oder aber in einem Hotel, die Animateure, die Gute-Laune-Menschen für alles und jeden. Tagsüber Malen mit Kindern, abends auf der großen Showbühne. Dank Simons Logbuch erfährt der Leser zudem jede Menge Persönliches über die einzelnen Protagonisten und lernt sie besser kennen, die Animateure, ihr Leben, ihre kleinen Geheimnissse.

"Dösende Möwen" - für alle, die mal wieder richtig lachen wollen. 

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