Sonntag, 30. März 2014

Rezension zu "Der entschwundene Sommer" von Rebecca Martin

Mia erbt von ihrer Großmutter ein Haus und ein verschlafenes altes Hotel am See. Ihre Großmutter hat sie nur einziges Mal gesehen. Als Mia sich das Hotel am See ansieht, verliebt sie sich sofort in das Haus. Sie will es behalten. Sie will es wieder zum Leben erwecken. Gerade jetzt in dieser schweren Zeit, in der sie entdeckt hat, dass ihr Mann Florian sie mit einer seiner Mitarbeiterinnen betrügt und heimlich an ihr Erspartes gegangen ist. Mia möchte möchte unbedingt wissen, wer ihre Großmutter Corinna wirklich war. Sie entdeckt alte Fotos und alte Briefe und ganz langsam fügen sich die einzelnen, kleinen Puzzleteile aneinander. 
Der Leser wird in die Zeit rund um den Ersten Weltkrieg entführt. Da sind Beatrice, die Hotelierstochter und ihre beste Freundin Corinna. Corinna, die uneheliche Tochter der Köchin. Und da sind die jungen Männer Johannes und Ludwig, die schon bald als Soldaten in den vernichtenden Krieg ziehen müssen. Beatrice und Corinna, die beide Johannes lieben. Johannes, der den Krieg und das Leben als Soldat hasst, der als völlig veränderter Mensch aus dem Krieg heimkehrt. 
Mia lernt Sean kennen. Ebenso wie sie ist er auf der Suche nach der Geschichte seiner Familie, seines Großvaters. Sie entdecken, dass sie mehr gemeinsam haben, als es anfangs den Anschein gehabt hat. 

"Der entschwundene Sommer" - ein mitreißender Roman in zwei Zeitebenen erzählt. Es ist die Geschichte befreundeter junger Menschen, von denen zwei in den Ersten Weltkrieg ziehen müsssen, aus dem sie beide verändert zurückkehren. Es ist auch die Geschichte eines Hotels, eines Hauses, das glanzvolle Zeiten gesehen hat, das aber auch die Leidtragenden des Krieges beherbergt hat. Es ist auch die Geschichte zweier Menschen, die sich auf die Suche gemacht haben, die Geheimnisse ihrer Familien zu entwirren. 

Der Schreibstil ist äußerst angenehm, sehr bildhaft. Rebecca Martin lässt den Leser eintauchen in vergangene Zeiten. Sie lässt einen teilhaben am Glanz der damaligen Zeit. Man erlebt diese Epoche fast hautnah mit, aber nicht nur die schönen Zeiten im Hotel am See. Auch vor dem Grauen des Krieges bleibt der Leser nicht verschont. Die Soldaten, die im Graben liegen, ständig den Tod vor Augen.

"Der entschwundene Sommer" - eine ergreifende und bewegende Familiengeschichte. Unbedingte Leseempfehlung!



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