Dienstag, 18. März 2014

Rezension zu "Elizabeth wird vermisst" von Emma Healey

Berührend und doch mit einigen Längen

Maud hat Demenz. Noch lebt sie in ihrem eigenen Haushalt. Ihre Tochter Helen kümmert sich um sie. Mauds Krankheit schreitet mit großen Schritten voran. Sie kauft ständig Pfirsiche ein. Sie vergisst, dass sie erst am Vortag welche gekauft hat. Sie schreibt sich für alle Situationen Zettel, doch dann vergisst sie, warum sie die Zettel geschrieben hat. Maud verirrt sich. Maud lässt den Herd an. Und irgendwann erkennt sie auch ihre eigene Tochter und ihre Enkelin nicht mehr. Und immer wieder fragt sie nach Elizabeth. Elizabeth, ihre langjährige Freundin. Wo ist sie? Was ist mit ihr passiert? Dann immer wieder Rückblicke in Mauds Vergangenheit. Hier die Suche nach ihrer Schwester Sukey. Maud kann sich gut an die damalige Zeit erinnern, doch was ist mit ihrer Schwester geschehen? Wurde Sukey ermordet? Und von wem?

"Elizabeth wird vermisst" - ein Roman, bei dem ich am liebsten beide Teile einzeln bewerten würde. Die Kapitel mit Maud in der Gegenwart fand ich sehr berührend. Ihre Krankheit schreitet schnell voran und ebenso schnell wird klar, dass sie nicht mehr alleine leben kann. Mauds Verzweiflungg, als sie ihre Zettel liest, die sie an etwas erinnern sollen und sie dann doch nicht mehr weiß, warum sie dies getan hat. Ihre ewige Suche und Frage nach Elizabeths Verbleib, all dies hat die Autorin hervorragend heraus gearbeitet.

Maud in der Vergangenheit auf der Suche nach ihrer Schwester Sukey, die Kapitel haben mir persönlich nicht besonders gefallen. Zu wirr, zu angehoben, oft zu unrealistisch, vor allen Dingen zum Schluss.

"Elizabeth wird vermisst" - ein Roman, der berührt, der nachdenklich macht. Ein Roman zu einem Thema, das in vielen Familien aktuell ist. Und doch auch ein Roman mit einigen Längen. Im Großen und Ganzen aber ein Roman, der dennoch sehr lesenswert ist. 

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