Samstag, 13. Mai 2017

"Die Festung am Rhein" von Maria W. Peter

Ein Stück lebendige deutsch-französische Geschichte!

Bestimmt hat jeder schon einmal von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz gehört oder sie gar schon besucht. Und um den Bau dieser Feste geht es in diesem neuen Roman von Maria W. Peter. Als plötzlich geheime Pläne verschwinden, gerät Franziskas Bruder Christian schnell unter Verdacht. Schließlich war sein Vater ein französischer Offizier unter Napoleon. Nachdem der Krieg verloren war, kam das Rheinland unter preußische Herrschaft. Niemand glaubt an Christians Unschuld. Einzig seine Schwester Franziska ist bemüht zu beweisen, dass Christian nichts mit dem Verrat zu tun hat. Allerdings ist sie auf die Hilfe des überaus korrekten und zu 100 % preußischen Leutnants Rudolph Harten angewiesen. Obwohl er diesem halbfranzösischen "Frauenzimmer" nicht ganz über den Weg traut, fühlt er sich auf seltsame Weise zu ihr hingezogen. Doch wer hat nun tatsächlich die Pläne gestohlen? Und ist eine Beziehung zwischen einer Halbfranzösin und einem Preußen möglich?

Maria W. Peter entführt uns mit ihrem Roman in eine Zeit, über die ich zugegebenermaßen recht wenig weiß. Umso spannender ist es, nicht nur eine historische Geschichte zu lesen, sondern als Leser quasi auch noch direkt am Bau der Feste Ehrenbreitstein beteiligt sein zu können. Hervorragend recherchiert, begeistert die Autorin nicht nur mit ihrem Wissen aus dieser Zeit, sondern lässt zudem viel Lebensgefühl mit in ihre Geschichte einfließen. Die lebensfrohe Franziska, die alles für ihren Bruder tun würde. Die beiden, die aus besseren Verhältnissen stammen und sich nach dem Tod des Vaters bei ihrem Onkel verdingen müssen, der Bruder gar verkauft ans Militär. Und dann Rudolph, immer korrekt, äußerst preußisch, der langsam aus sich heraus kommt. Manchmal hätte ich im am liebsten zugerufen: Sei nicht so steif! Nimm sie endlich in den Arm! - Schön zu lesen, wie dieser Mann, der noch immer körperlich wie seelisch an den Folgen des Krieges zu tragen hat, langsam aber stets seinen Gefühlen folgt. Ganz nebenbei erfährt man als Leser, wie die Menschen damals lebten, wie sie tickten.

"Die Festung am Rhein" - ein spannender historischer Roman mit oft überraschenden Wendungen. Ein Stück lebendige deutsch-französische Geschichte. Absolut guter Lesestoff!



Taschenbuch
608 Seiten
Verlag: BASTEI LÜBBE




Herzlichen Dank an das Verlagsteam,
 dass ich den Roman lesen und vorstellen durfte!

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