Sonntag, 2. Juli 2017

"Von Elise" von Verena Maria Kalmann

Ein Roman, der den Leser in die Welt der klassischen Musik entführt!

Die Geigerin Valerie Mollwitz tritt ihre Stelle als Zweite Konzertmeisterin in einem Orchester in Paris an. Hier will sie nun auch versuchen, die Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten. Valerie muss jedoch erkennen, dass man sie nicht gerade Willkommen heißt. Die Erste Konzertmeisterin, Madame Prokova, schikaniert sie, wo sie nur kann. Kaum der französischen Sprache mächtig, hat Valerie auch nur wenig Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen vom Orchester. Einzig der Oboist Jan steht ihr bei.

Als wenn es nicht reichen würde, dass sie traurig und verzweifelt ist, geht auch noch ihr Lieblingssofa kaputt, ein altes Erbstück der Familie. Doch plötzlich findet Valerie dort in dem Sofa ein eingenähtes Tagebuch. Das Tagebuch ihrer Urgroßtante Elise, einer Pianistin, die einst den Geiger Karl geheiratet hat, ihre große Liebe. Eine Hochzeit, die schnell geschlossen wurde, bevor Karl in den Krieg ziehen musste. Das Tagebuch führt Valerie in eine vergangene Zeit. Sie lernt ihre Vorfahrin Elise kennen, die ihren Karl so abgöttisch geliebt hat. Elise, die sich um die ganze Familie gekümmert hat, vor allen um die geliebte Schwester Marie, die unter ihrem Ehemann zu leiden hatte.  Sie kümmert sich auch um ihren Bruder Max, der als gebrochener und traumatisierter Mann aus dem Krieg zurückkehrt.

Valerie ist fasziniert von der Geschichte ihrer Urgroßtante und beschließt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie will diese Stelle in Paris unbedingt behalten und obwohl sie eigentlich keine neue Beziehung eingehen wollte, fühlt sie sich immer mehr zu Jan hingezogen.

"Von Elise" - ein wunderschöner Roman, der den Leser in die Welt der klassischen Musik entführt. Damals wie heute, immer ist es ein Konkurrenzkampf, sich in einem Orchester zu behaupten, seinen Platz zu behalten. Die Autorin spielt selbst Klavier und Geige, was den Roman noch viel lebhafter, viel authentischer macht. Ich selbst liebe klassische Musik, habe vor vielen Jahren auch das Wirken und Leben hinter der Bühne mitbekommen und habe dennoch durch diesen Roman jede Menge dazu gelernt. Die Liebe der Autorin zur Musik wird in jeder geschriebenen Zeile deutlich. Unbedingt lesenswert!



Taschenbuch
443 Seiten
Verlag: Tinte & Feder



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