Eine Erzählweise mit ganz viel Potential nach oben
Die Folkwangschule in Essen, das Bauhaus des Ruhrgebiets in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dora, eine junge Frau, die alles dafür gegeben hat, dort zu studieren und ihre Kunst zu vervollkommnen. Eine Geschichte aus meiner Heimat, denn auch Hagen kommt vor. Vor allen Dingen Karl Ernst Osthaus, der große Kulturmäzen aus Hagen, der innige Briefe mit Gropius austauschte. All das machte mich neugierig auf diese Geschichte.
Doch die Hauptfigur bleibt lange Zeit blass. Beim Lesen des ersten Teils der Geschichte hatte ich oft das Gefühl, eher eine Art Sachbuch zu lesen. Zu ausführlich das Drumherum, die Personen jedoch eher steif. Ab der Hälfte des Romans änderte sich dies langsam, doch für meinen Geschmack kam zu wenig Dora darin vor. Dora, die erst so lebenslustig war, erstarrte zu einer Figur ohne Emotionen. Sie wurde zu einer Großmutter, über die niemand mehr sprechen wollte. Wieso? Weshalb? Warum? Erst der dritte Teil der Geschichte konnte mich einigermaßen packen, doch auch hier bleiben viele Fragen.
"Was von Dora blieb", eine Geschichte erzählt auf zwei Zeitebenen. Ich werde die Autorin im Auge behalten. Sie kann schreiben, sie hat sogar eine ganz außergewöhnliche Art zu erzählen, doch leider kommt es hier viel zu kurz. Es gibt ganz viel Potential nach oben.
eBook
336 Seiten
C. Bertelsmann
Herzlichen Dank an das Verlagsteam,
dass ich den Roman lesen und besprechen durfte!
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