Wow! Was für ein Buch! Was für eine Geschichte! Es ist die Geschichte über Anita Berber, einer, nein DER Nackttänzerin schlechthin der sogenannten "Goldenen Zwanziger", die eigentlich gar nicht so golden waren.
Anita Berber, gleichermaßen geliebt und gehasst. Sie ließ wirklichen keinen Skandal aus. Ihre exzessive Lebensweise sorgte immer wieder für Anstoß und Aufsehen. Drogen und Alkohol konsumiert sie wie andere Brot und Wasser. Eine Flasche Cognac ließ sie sich vertraglich zusichern. Die Berber war bekannt für ihre aufreizenden, akrobatischen und hemmungslosen Tanzdarbietungen. Es gab kaum eine Bühne, auf der sie nicht aufgetreten ist - bis ihre Skandale überhandnahmen. Anita Berber lebte nur im Jetzt. An die Zukunft dachte sie nicht.
Der berühmte Maler Otto Dix, selbst ein vom Krieg zerrissener Mensch, malte Anita Berber. Er bannte sie auf die Leinwand, wie sie wohl einmal ausgesehen hätte, wäre sie nicht so jung gestorben. Ausgezehrt, eingefallen, der Mund blutrot, die Augen tiefschwarz.
"Die rote Tänzerin" - ein erneuter und mehr als gelungener Roman aus der Feder von Joan Weng. Sie schreibt kraftvoll und gänzlich unsentimental. Auf der einen Seite die Menschen, die nach dem Krieg regelrecht vergnügungssüchtig sind, auf der anderen Seite die Kriegsgeschädigten mit ihren zerstörten Körpern, die Traumatisierten. Als Leser durchlebt man eine regelrechte Achterbahn der Gefühle. Ein durch und durch mitreißendes Buch! Unbedingt lesen!
Taschenbuch 253 Seiten |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen