Donnerstag, 31. Juli 2014

Rezension zu "Aprikosenküsse" von Claudia Winter

Das Flair von Bella Italia!

Hanna ist Restaurantkritikerin und schreibt für ein Fachmagazin. Dabei nimmt sie nicht unbedingt ein Blatt vor den Mund. Als sie über das toskanische Tre Camini schreibt, überspannt sie den Bogen. Als Fabrizio seiner Großmutter Giuseppa den Artikel vorliest, verstirbt sie ganz plötzlich. Ob es nun an dem Artikel lag oder an ihrem vielleicht kranken Herzen, wer weiß das schon? Fabrizio verklagt das Magazin. Hannas Chef ist erbost und verlangt von ihr eine Wiedergutmachung. Er zitiert sie zum Flughafen, wo er ihr klar macht, was von ihr erwartet wird. Doch immer, wenn Hanna in Stresssituationen gerät, halten ihre Finger nicht still. Sie stibitzt hier und da mal einen Salzstreuer, ein Zuckergefäß und einiges mehr. Am Flughafen ist es diesmal eine Vase. Denkt sie! Zurück in der Redaktion stellen ihre Kolleginnen fest, dass es sich um eine Urne handelt. Der Urne von Giuseppa Camini! Nun bleibt Hanna nichts anderes übrig. Sie muss noch einmal nach Italien, um die Urne mit der verstorbenen Nonna zurück zu bringen. Doch so einfach macht es ihr Fabrizio nicht. Er verlangt, dass Hanna ihre Schuld als Küchenhilfe abarbeitet. Sollte sie sich bewähren, will er die Klage und die Urne zurücknehmen. So bleibt Hanna nichts anderes übrig, als den Bedingungen zuzustimmen. Anfänglich widerwillig fügt sie sich in den italienischen Alltag des Tre Camini ein. Zwischen ständigen Kochen und Putzen muss sie sich auch irgendwann eingestehen, dass ihr Fabrizio von Tag zu Tag besser gefällt. Und auch die Küche ist ein einziger Genuss! Was war bloß los, als sie damals dort essen war? Als Fabrizio erfährt, dass er die Aprikosenplantage, die zum Tre Camini gehört und an der sein ganzes Herz hängt, nur behalten kann, wenn er innerhalb eines Jahres heiratet, kommt ihm die Idee, dass die Braut Hanna sein wird. Schließlich ist sie fremd im Ort. Keiner kennt sie und nach einer angemessenen Zeit wird er sich wieder von ihr scheiden lassen können, ohne das ganze Dorf am Hals zu haben. Wie Hanna sich entscheiden wird und ob Fabrizio wirklich nur Geschäfte im Sinn hat, wenn er an Hanna denkt, das müsst Ihr schon selbst herausfinden. 

"Aprikosenküsse" von Claudia Winter - was für ein wunderbarer, ein leichter, so schöner Roman! Im Roman wird ständig gekocht und gegessen. Man sollte wenigstens ein paar Aprikosen dabei haben! Beim Lesen habe ich mir oft gewünscht, mit am Tisch der Caminis zu sitzen. Die Geschichte, so frisch und lebendig. Die Personen, jede mit ihren Eigenarten einfach klasse. Claudia Winter schafft es hervorragend, das Flair der italienischen Trattoria wiederzugeben. Man möchte hinfahren und einen Teller Pasta genießen. Zum Abschluss darf es dann gerne ein Gläschen von Nonnas Aprikosenlikör geben. 

"Aprikosenküsses" ist für mich das Sommerbuch schlechthin. Gefühlvoll, romantisch und vor allen Dingen auch lustig. Hierfür gibt es meine unbedingte Leseempfehlung!




Gelesen als EBook
Kindle-Version
346 Seiten
2,99 €

Ein riesiges Dankeschön an Claudia Winter, dass ich den Roman lesen und besprechen durfte!

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