Mittwoch, 9. Juli 2014

Rezension zu "Der Sommer der Freiheit" von Heidi Rehn

Wir schreiben das Jahr 1913. Selma fährt mit ihren Eltern, dem jüngeren Bruder und der Großmutter wie jedes Jahr zur Sommerfrische nach Baden-Baden ins Hotel Bellevue. Man besucht Konzerte und Bälle. Man genießt das pure Leben. Selma wartet auf ihren Verlobten Gero, doch der ist beruflich unabkömmlich. Er schickt ihr indes seinen Wagen. Zum Entsetzen ihrer Mutter hat Selma heimlich den Führerschein gemacht. Zusammen mit ihrem Bruder Grischa unternimmt sie Touren in die nähere Umgebung. Bei einer kleineren Autopanne lernen sie die technikbegeisterte Constanze und ihren Vater kennen. Selma und Constanze werden Freundinnen. Auf einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass treffen die beiden Frauen auf den smarten französischen Fotografen Robert. Beide fühlen sich gleichermaßen zu dem jungen Mann hingezogen. Immer wieder treffen sie aufeinander, doch dann bricht der Krieg aus. Gero wird als Soldat eingezogen. In Verdun im Schützengraben erlebt er die schlimmsten Kriegsverbrechen hautnah mit, während das Leben Zuhause fast im gewohnten Gang weitergeht. Gero ist traumatisiert, findet nicht mehr wirklich zurück. Gero und Selma, inzwischen verheiratet und Eltern einer kleinen Tochter, werden sie ein normales Familienleben führen können? Wird Gero den Krieg eines Tages vergessen können? Und was ist mit Robert, den Selma einfach nicht vergessen kann?

"Der Sommer der Freiheit" - ein wunderbarer historischer Roman, der mich fasziniert und und aus der Masse heraus sticht. Mit ihrer erzählerischen Kraft und ihrem Einfühlungsvermögen bringt uns die Autorin Heidi Rehn die Zeit zwischen 1913 - 1920 sehr nahe. Die Wochen der Sommerfrische (wie ich dieses Wort liebe!) sind voller Freude und Tatendrang. Die Frauen beginnen ihr eigenes Leben zu leben. Es ist eine spannende Zeit, es ist eine Zeit voller Umbrüche und auch eine Zeit, in der junge Männer im Krieg verheizt werden. In dem Roman "Der Sommer der Freiheit" begegnet der Leser vielschichtigen, interessanten Persönlichkeiten, so auch der Großmutter Meta, die unter einem Pseudonym heimlich Frauenromane schreibt. "Der Sommer der Freiheit" - eine Geschichte voller Liebe, Verzweiflung und Verlangen, wunderschön und bewegend. 




Taschenbuch
Knaur-Verlag
672 Seiten
9,99 €

Mein herzlichster Dank gilt der Autorin Heidi Rehn und Patricia Keßler vom Knaur-Verlag, dass ich diesen wunderbaren, einzigartigen Roman lesen und besprechen durfte!


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