Sonntag, 13. Mai 2018

"Das Meer so nah" von Fiona Blum

Eine leise Geschichte, der man etwas Zeit geben muss
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Die 42-jährige Mathematik-Lehrerin Lucy S. Harper lebt in der Welt der Zahlen. Zahlen geben ihr Sicherheit und beruhigen sie. Lucy lebt ein eher beschauliches Leben. Man könnte es auch als langweilig bezeichnen, doch sie scheint zufrieden zu sein. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie eines Tages einen Anruf erhält. Eine gewisse Maureen aus Irland erzählt ihr, dass ihr Vater George im Sterben liegen würde und er sie unbedingt noch einmal sehen möchte. Lucy glaubt an einen üblen Scherz. Ihr Vater und auch ihre Mutter sind noch quicklebendig.

Als ihre Eltern darauf angesprochen merkwürdig reagieren, beschließt Lucy, nach Irland zu fahren und herauszufinden, wer dieser George tatsächlich ist. Für Lucy beginnt ein großes Abenteuer und nichts ist mehr, wie es einmal war. 

"Das Meer so nah" - es ist der dritte Roman der Autorin Fiona Blum. Diesmal entführt sie uns nach Irland, dem Land mit den oft schwer auszusprechenden Namen. Die vielen Personen mit den mir fremden Namen scheinen auch Schuld daran zu haben, dass ich gewisse Anlaufschwierigkeiten hatte, in den neuen Roman hinein zu finden. Nie wusste ich so wirklich, um wem es gerade ging. Maureen, Gracie, Erin, Roisin und all die anderen - alles liebenswerte Personen, aber ich brauchte jedes Mal einige Zeilen, um sie zuordnen zu können. 

Schön zu lesen war jedoch, wie Irland die Mathematik-Lehrerin Lucy verwandelt hat. Sie, die immer nur nach mathematischen Regeln gelebt hat, bricht plötzlich aus und fängt an, das kleine Abenteuer zu lieben, das ihr George Miller so plötzlich beschert hat. George Miller, der behauptet hat, ihr Vater zu sein und der so vielen Menschen ein Zuhause, eine Heimat gegeben hat, obwohl er selbst gar nicht von dort stammte. 

Acht so gänzlich unterschiedliche Menschen, die alle auf ihre Art und Weise helfen, Lucy zu sich selbst zu finden. Eine Gemeinschaft, etwas verrückt und schräg anzusehen und doch eine Gruppe Menschen, die man einfach gern haben muss. 

"Das Meer so nah" - es ist eine leise Geschichte, der man etwas Zeit geben muss. Ich selbst habe erst in der zweiten Hälfte zur Geschichte gefunden. Es ist eine ganz bezaubernde Geschichte, die zudem Lust macht, die raue Landschaft Irlands zu entdecken. 




Hardcover
318 Seiten
Verlag: GOLDMANN




Herzlichen Dank an das Team vom Goldmann-Verlag,
dass ich den Roman lesen und vorstellen durfte!





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