Freitag, 25. April 2014

Rezension zu " Die Rübenkönigin" von Louise Erdrich

Dot Adare ist wild. Sie ist ungezogen. Sie ist zornig. Dot macht, was sie will und sie bekommt, was sie will. Sie hat keine Freunde. Keiner mag sie. Sie hat nur ihre Familie, die immer wieder um die Gunst der Jugendlichen buhlt. Karl, der Vater, schickt ihr aus der Ferne immer wieder die seltsamsten Geschenke. Celestine, ihre Mutter und Mary, ihre Tante, sie versuchen immer wieder, Dot an sich zu binden, ihr zu gefallen. Wallace ist ihr Pate und er ist durch den Rübenanbau in Argus, Dakota, zu Geld gekommen. Er legt alles daran, dass sein Patenkind zur Rübenkönigin gekrönt wird und was macht Dot? Auf dem Fest zu Ehren der Rübenkönigin steigt sie bei einer Flugschau einfach in einen Doppeldecker und schwebt mit dem Piloten davon. So wiederholt sich die Geschichte. Viele, viele Jahre zuvor, als Argus noch ein unbekanntes Nest war, stieg ihre Großmutter Adelaide in ein Luftschiff und verschwand für immer und ewig. Ihre Kinder ließ sie einst allein auf dem Jahrmarkt zurück. 
Von diesen Kindern und den Menschen, mit denen sie tun hatten, handelt der eigentliche Roman. Er wird aus der Sicht der verschiedensten Personen erzählt. Mal ist es Mary, mal Sita, mal Celestine und dann wieder Karl oder Wallace. Erst ganz zum Schluss kommt Dot selbst zu Wort. Menschen, Personen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und doch verbindet sie eines: Dot. 

"Die Rübenkönigin" - ein ungewöhnlicher Roman mit großer poetischer Kraft. Der Roman ist tiefsinnig und doch sehr unterhaltsam. Viele interessante und auch ungewöhnliche Persönlichkeiten kommen vor. Personen, die ihr Leben meistern. Personen, die allein gelassen wurden. Personen, die zusammen gefunden haben. Personen und ihre Geschichten. "Die Rübenkönigin" - bezaubernd, anders, intensiv. Ein außergewöhnlicher Roman, eine raffiniert gestrickte Geschichte. 




aufbau taschenbuch
441 Seiten
11,99 €

Ein herzliches Dankeschön an den Aufbau-Verlag, dass ich diesen Roman lesen 
und besprechen durfte!

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