Ganze 15 Jahre ist es inzwischen her, dass Minas Familie den Iran verlassen hat. Minas Eltern wollten, dass sie und ihre zwei Brüder in Freiheit aufwachsen und leben können. Nun wird Mina 25 und ihre an alten Traditionen festhaltende Mutter Darya hat vor, Mina zu ihrem Geburtstag einen Ehemann zu schenken! Darya liebt Zahlen über alles und mit Hilfe ihrer Excel-Tabellen versucht sie, den richtigen Mann für ihre Tochter zu berechnen und zu finden. Mina jedoch muss immer öfter an die verlassene Heimat denken. Sie träumt von den roten Granatäpfeln, die ihre Großmutter ihr immer extra gekauft und mitgebracht hat und die schließlich in Sadams Bombenhagel umgekommen ist. Als ihr Wunsch immer größer wird, beschließt sie nach Teheran zu reisen. Zu ihrer großen Überraschung wird sie von ihrer Mutter begleitet. Beide begehen sie eine Reise in eine Welt, die sie schmerzlich vermisst und die sich doch so sehr verändert hat. Es ist die Reise in ein Teheran mit seinen Revolutionswächtern, die an jeder Ecke lauern. Die Reise in ein Iran voller Angst, aber es ist auch die Reise in ein Land voller Geschichten und Erinnerungen.
„Tausendundein Granatapfelkern“ – ist einer dieser leisen Romane, die ich so sehr mag. Marjan Kamali lässt so viel Lebensgefühl mit einfließen, dass man das Gefühl hat, es wäre kein Roman, sondern als sei es ihre Geschichte. Sie zaubert wunderbare Bilder von der Hitze Teherans, der Farbe des Safrans und dem Duft der roten Granatäpfel. Sie zeichnet aber auch die Angst und die Panik, die aufkommt, sobald die gnadenlosen Revolutionswächter auftauchen, die die Menschen oft grundlos ins Gefängnis stecken.
„Tausendundein Granatapfelkern“ – die gefühlvolle Geschichte von Menschen, die sich in der einstigen Heimat nicht mehr und in der neuen Heimat noch nicht Zuhause fühlen. Ein charmantes Lesevergnügen mit viel Wärme und einer mitreißenden Leichtigkeit.
Broschierte Ausgabe
368 Seiten
Verlag: Diana
Herzlichen Dank an den Diana-Verlag,
dass ich diesen wunderbaren Roman lesen und besprechen durfte!
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