Mary Berg, eigentlich Miriam Wattenberg, beginnt an ihrem 15. Geburtstag Tagebuch zu schreiben. Es ist das Jahr 1939. Die deutsche Armee marschiert in Polen ein. Die jüdische Bevölkerung wird ins Warschauer Ghetto getrieben. Mary beschreibt sehr eindringlich das Leben im Ghetto, wie immer mehr Menschen im Ghetto leben müssen, überwiegend unter unmenschlichen Bedingungen. Die Bevölkerung leidet, sie hungert. Immer mehr Krankheiten breiten sich aus. Mütter, Väter und Kinder werden wahllos drangsaliert oder gleich erschossen.
Mary beschreibt aber auch, wie sich die jüdische Bevölkerung nicht unterkriegen lässt. Heimlich werden Schulen gegründet. Theateraufführungen werden organisiert. Sammlungen finden statt, um denen zu helfen, die wenig oder gar nichts mehr haben.
Die ersten Deportationen in Vernichtungslager beginnen. Die Todesmaschinerie nimmt ihren Lauf. Immer mehr Menschen verschwinden. Mary hat Glück im Unglück. Ihre Mutter ist gebürtige Amerikanerin und hat somit einen besonderen Schutzstatus. 1942, nach 4 Jahren im Ghetto, kann Mary mit ihren Eltern und der Schwester nach Amerika fliehen. Familie und Freunde müssen zurückgelassen werden und Mary lebt seitdem mit einem schlechten Gewissen.
"Wann wird diese Hölle enden?" - Ein sehr berührendes, bedrückendes Zeitzeugnis. Ich habe in den letzten Jahren viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen und immer wieder bin ich erschüttert über die grausame Herrschaft der Nazis. Jetzt ein Tagebuch zu lesen, einen Bericht aus erster Hand, lässt mich wieder einmal traurig zurück. Unfassbar, unvorstellbar was all die Menschen erleiden mussten.
"Wann wird diese Hölle enden?" - Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für Jedermann sein.
Gebundene Ausgabe
342 Seiten
orell füssli
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