Renate Müller liebt nichts so sehr wie das Kino und schon früh steht für sie fest, dass sie zum Film muss. Eine Stelle als Komparsin oder Sekretärin beim Film hätten ihr schon gereicht, doch Renate wird entdeckt und kommt ganz groß raus. Ja, Renate wird sogar zum Publikumsliebling und ihr Lied "Ich bin ja heut so glücklich" aus dem Film "Die Privatsekretärin" wird ein echter Schlager. Renate ist nun wirklich glücklich, könnte die ganze Welt umarmen und doch wird sie immer von Zweifeln geplagt. Ist sie wirklich gut genug? Wird der neue Film auch ein Erfolg werden?
An Renates Seite der Bankier Georg, doch Georg ist Jude und wir alle wissen, was dies Anfang/Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts bedeutet hat. Dunkle Schatten ziehen auf. Georg emigriert in die Schweiz, hofft, dort sicher zu sein. Renate verfällt immer mehr dem Alkohol, fühlt sich verfolgt. Als sie Georg schließlich folgen will, ist es zu spät.
"Ich bin ja heut so glücklich" - ist die Geschichte einer jungen Schauspielerin, die lernt, für das zu kämpfen, was ihr wichtig ist und zum Schluss doch scheitern wird. Charlotte Roth ist eine bewegende Geschichte über Renate Müller gelungen. Mitreißend und schillernd erzählt die Autorin diese Geschichte voller Spannung und großer Gefühle.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich oft Farben sehe, wenn ich ein Buch lese. Dieses hier ist am Anfang hell und schillernd, doch immer mehr schleichen sich dunklere Töne ein. Hervorragend konstruiert von Charlotte Roth, die eine Meisterin ihres Fachs ist. Sie hat einfach einen vielfältigen und unverwechselbaren Stil.
"Ich bin ja heut so glücklich" - eine Geschichte mit einem tragischen Ende und doch eine Geschichte, die lange Zeit glücklich macht, weil die Person Renate Müller einfach so ein ansteckendes Lachen hat. Dieses Buch ist eines der besten, das ich bisher in 2022 gelesen habe!
Hardcover
416 Seiten
DROEMER
Herzlichen Dank an das Verlagsteam,
dass ich diesen wunderbaren Roman lesen und besprechen durfte!
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