Die junge Justine arbeitet als Altenpflegerin im Seniorenheim Hortensia. Dort kümmert sie sich insbesondere um die 90-jährige Hélène, die immer wieder an die Vergangenheit denkt und in ihren Träumen am Strand auf ihren Lucien wartet – neben ihr ein blauer Koffer. Lucien, ihre große Liebe, den der Krieg ihr fortgenommen hat. Justine schreibt Hélènes Geschichte nieder, die Geschichte einer Frau, die das Lesen nicht erlernen konnte, die aber mit der Blindenschrift zurecht kam, die ihr einst Lucien beigebracht hat. Justine lebt bei ihren Großeltern. Einer Großmutter, die ständig selbstmordgefährtdet ist, einem Großvater, der nicht sprechen will. Justines Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Während sie die Geschichte der alten Dame aufschreibt, kommt sie auch ihrer eigenen Geschichte und der ihrer Eltern auf die Spur.
„Die Dame mit dem blauen Koffer“ -
ein typisch französischer Roman. Leise kommt die Geschichte daher
und zieht einen trotzdem in ihren Bann. Ein Roman, der einen die
Stunden vergessen lässt. Eine wunderbar junge Justine, die sich zu
100 % ihrem Job widmet, einem Job, den sie liebt und die privat eher
ein kleiner Wirbelwind ist, die sich beziehungsmäßig nicht binden
möchte und doch immer wieder mit dem selben Mann zusammen kommt, dem
geheimnisvollen „Ich weiß seinen Namen nicht“-Mann.
Ein Roman, der dem Leser aber auch die
Eintönigkeit des Lebens in einem Seniorenheim nahe bringt. Immer die
selben Abläufe, immer die selben Menschen und viele Heimbewohner,
die nie Besuch bekommen, bis es diesen anonymen Anrufer gibt...
Eine warmherzig erzählte Geschichte
über eine Frau, die die Spur des geliebten Mannes im Krieg verloren
hat und die ihn nie vergessen konnte. Eine Handlung, die leicht und
unterhaltsam voranschreitet, wunderschön erzählt. Für alle, die die
typischen leisen französischen Romane mögen!
eBook
352 Seiten
Verlag: Knaur
Herzlichen Dank, dass ich diesen schönen
Roman lesen und besprechen durfte!
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