Samstag, 27. Juli 2019

"Ich bin ein Stern" von Inge Auerbacher

Ein beeindruckendes Zeitzeugnis, geschrieben für Kinder

Inge Auerbacher wurde mit ihren Eltern als Siebenjährige ins KZ Theresienstadt deportiert. Das junge Mädchen trotzt allen Schikanen. Sie überlebt Krankheiten und unermesslichen Hunger. Mit dabei hat sie immer ihre Puppe, das einzige Spielzeug, was ihr aus ihrem früheren Leben geblieben ist. Auf ihre Puppe achtet sie, wie auf ihren Augapfel. Inge hat als eine der wenigen Menschen dort überlebt.

"Ich bin ein Stern" - ein großartiges kleines Buch aus der Sicht der damals jungen Inge Auerbacher geschrieben. Ein autobiographisches Zeitzeugnis für Kinder ab ca. 11 Jahren. Ein Buch, das unheimlich berührt. 

Die Errichtung eines solchen Lagers überhaupt macht schon sprachlos, doch wenn man liest, dass es für wenige Tausend Menschen gebaut wurde und dass sich dann zeitweise über 40.000 Menschen gleichzeitig dort aufhielten, dann ist man auch als erwachsener Mensch ergriffen, schockiert und fragt sich immer wieder, wie konnte das geschehen? Wieso hat man das zugelassen?

Das KZ Theresienstadt galt als "jüdische Mustersiedlung" und wurde sogar ausländischen Besuchern präsentiert. Theresienstadt, das Zwischenlager auf dem Weg in die großen Vernichtungslager Richtung Auschwitz. Ich frage mich immer wieder, haben die "Besucher" tatsächlich die Wahrheit nicht sehen können oder haben sie die Wahrheit nicht sehen wollen?

Ein beeindruckendes Buch, eine Geschichte, die einen so schnell nicht los lässt. Ein Buch für ältere Kinder, für Jugendliche, aber auch für Erwachsene. 




Taschenbuch
104 Seiten
Gulliver

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen