Liebe Lesezeit-Leserinnen und -leser,
heute stelle ich Euch die Autorin Sabine Bürger vor! Kein Buch ist vor ihr sicher. Sie interessiert sich für Zeitreisen und sie kann sich einen Alltag ohne Tiere einfach nicht vorstellen. Für ihre Familie lässt sie alles und stehen und liegen und sie ist wie ich Skorpion! Viel Spaß beim Lesen!
Name: Sabine Bürger
Alter: Die Quersumme ergibt 13, meine Lieblingszahl
Wohnort: Altbarnim (ein kleines Dorf in Märkisch Oderland)
Wann hast du angefangen zu schreiben?
Und wolltest du schon immer schreiben?
Was wolltest du als Kind werden?
Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Ich habe immer sehr gern gelesen und geschrieben. Briefe, Postkarten, Aufsätze. Bereits in der Schulzeit stand für mich fest, dass ich das Schreiben zu meinem Beruf machen würde. Allerdings verband ich das damals mit dem Arbeiten in einer Redaktion. Das fand ich aufregend und spannend. Immer am Puls der Zeit zu sein. Naive, kindliche Vorstellungen vom Journalismus, wie ich heute weiß.
Natürlich hatte das Leben etwas anderes mit mir vor. Jahrzehnte sollten vergehen, bevor ich erneut mit dem Gedanken spielte, Eigenes aufzuschreiben.
Die Jahre dazwischen waren ein Spagat zwischen Ehefrau, Mutter dreier Kinder und einem Vollzeitberuf in der Peptidforschung, der absolut nichts mit meinen jugendlichen Vorstellungen zu tun hatte.
Erst nach meinem fünfzigsten Geburtstag fand ich, dass es Zeit war, meinen Traum zu verwirklichen. Eigene Bücher zu schreiben.
Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Wie entstehen sie?
Das ist unterschiedlich. In der Zeit meines Berufslebens habe ich gern die Menschen in Bus und Bahn beobachtet, ihre Gespräche belauscht, ihre Verhaltensweisen studiert. Es gab immer etwas, das mich inspiriert hat. Heute kann es eine Zeitungsnotiz, eine Reportage im TV oder ein ungewöhnliches Ereignis sein. Es ist das Leben selbst, das voll ist mit Geschichten. Man muss nur die Augen öffnen.
Oder schließen, weil mir gerade im Bett die wundervollsten Gedanken durch das schläfrige Gehirn wabern. Für solche Fälle liegen Zettel und Stift auf den Nachtschrank.
Wie kam dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Ich bin ein großer Liebhaber historischer Romane. Auch Zeitreisen interessieren mich sehr. Da ich selbst Mutter und mittlerweile Großmutter bin, war es mir fast ein Bedürfnis, die verkümmerte Leselust der Kinder anzuregen und ein Buch für Kinder und junggebliebene Erwachsene zu schreiben. Dazu musste ich nur eine Geschichte für Kinder erfinden und Abenteuer, die sie in längst vergangenen Zeiten erleben würden. Ganz einfach *lach*
Es hat übrigens wahnsinnigen Spaß gemacht – und den Kindern bei den Lesungen auch. Nichts ist schöner für einen Autor.
In den Kinderbüchern gibt es außer Kindheitserinnerungen keine eigene Biografie, es sei denn, die meiner Kinder und Enkelkinder gehören dazu. Dann ja. Es war wundervoll für mich, ihre Wortschöpfungen und Gespräche zu kopieren.
Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Normalerweise schreibe ich ganz unspektakulär an meinem Schreibtisch. Bei schönem Wetter auch in der freien Natur, mit Sonnenschirm, Vogelgezwitscher und rauschendem Wald im Hintergrund. Festgelegte Schreibzeiten gibt es nicht. Meine Arbeitsstunden liegen bei vier bis sechs Stunden täglich und verteilen sich über den ganzen Tag. Häufig sind es mehr, die bis in die Nachtstunden hineinreichen, weil ich eher ein Nachtmensch bin und gern ausschlafe. Es kommt auch vor, dass ich nicht schreibe und Familientage einlege. Jeden Sonntag ist das so.
Das Plotten der Geschichten mit den Protagonisten, sie fies, lieb, schwach und stark erscheinen zu lassen. Außerdem liebe ich die Sprache und die unendlichen Möglichkeiten, sie damit ins richtige Licht zu setzen.
Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst du damit um?
Nein, kenne ich nicht. Ich glaube ohnehin, dass es das nicht gibt. Ab und an hat man keine Lust und es scheint das Gehirn wie leer gefegt zu sein. Aber das ist in jedem Job so. Schreiben ist pausenlose geistige Arbeit. Dann muss man sich zusammenreißen und weiter machen. Ein bisschen Schreiben ist für einen wirklichen Autor genauso unmöglich wie ein bisschen schwanger zu sein.
Wer sind deine ersten Probeleser?
Leider gibt es die nicht. Mein Mann muss alles lesen. Sein Urteil ist solange subjektiv für mich, bis er zu nörgeln beginnt. Dann höre ich ihm zu.
Wie wichtig sind dir Rezensionen und Rankinglisten?
Eine gute Frage. Ich dachte immer, dass es für mich keine Rolle spielen wird, weil mir das Schreiben an sich genug Erfüllung bringt. Es ist nicht so. Rezensionen bedeuten ein Feedback der Leser. Kommen wenige bin ich schon traurig, weil es mich an der Qualität meiner Werke zweifeln lässt. Das Gleiche trifft auf die Rankinglisten zu. Verschwinden Bücher im Nichts, dann hast du nicht den Zeitgeist getroffen oder du warst einfach nicht gut genug. Die Konkurrenz ist groß.
Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
Da gibt es wirklich viele. Ken Follett oder Diana Gabaldon. Stieg Larson, Steven King, aber auch Barbara Wood, Rebecca Gablé und Margaret Mitschell, um nur einige zu nennen. Ich liebe Bücher, lese fast alles und verliebe mich in die Schreibstile mancher junger Autoren ebenso, wie in die der Klassiker.
Welche Bücher liest du selbst?
Welches Genre bevorzugst du?
Wie bereits beschrieben, sind Bücher vor mir nicht sicher. Als Kind fand ich Märchen und Sagen toll. Später waren es die unendliche Geschichte, Harry Potter oder Ähnliches. Bis heute bevorzuge ich historische Bücher, handfeste Krimis, Biografien, Familiengeschichten und schöne Liebesromane. Egal, welches Genre: wenn es gut geschrieben ist, ich lachen und weinen kann, dann ist es okay für mich.
Welches wird dein nächstes Projekt sein oder ist es noch geheim?
Geheim sollte alles solange bleiben, bis es auf dem Markt ist, möchte man keine unliebsame Überraschung erleben. Trotzdem kann ich verraten, dass im November das zweite Hexenkinderbuch erscheint. Schauplatz ist Warnemünde/Rostock. Natürlich im 16. Jahrhundert. Für mich eine liebevolle Erinnerung an meine Heimatstadt Rostock in Verbindung mit meiner unvergleichlichen Großmutter.
An Kurzgeschichten schreibe ich immer, den Prolog zum nächsten Buch gibt es bereits. Kein Kinderbuch, soviel sei verraten.
Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
Ich versuche es mit Leipzig. Frankfurt ist sehr weit für mich und unübersichtlich. Dort eher nicht.
Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es dafür eine Erklärung?
Ich glaube nicht, dass das eine mit dem anderen zu tun hat. In unserem Haushalt gab es bereits vierzig Jahre vor meiner Autorenzeit Hunde. Seit sieben Jahren bereichern Katzen unser Leben. Ich kann mir meinen Alltag ohne Haustiere überhaupt nicht vorstellen. Jetzt ist es natürlich wunderbar, wenn eine Katze schnurrend deine Fingerübungen betrachtet und ein Hund zu deinen Füßen liegt.
Wie sieht dein Alltag aus?
Ich denke, wie der aller Autoren. Einsam am Computer mit rauchendem Gehirn, versunken in eine Geschichte und kaum ansprechbar.
Daneben gibt es aber meine Familie, meinen Mann, meine Kinder und Enkelkinder. Und sie sind eindeutig wichtiger für mich. Für sie lasse ich alles stehen und liegen.
Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Dein Lieblingsgericht?
In meinem Alter reduziert sich das von ganz allein. Ich habe viel gesehen und bin zufrieden mit dem, was ich heute habe. Reizen würde mich Grönland und das Leben der Innuits, mit rohem Fisch im Mund (ich hasse Sushi) eingepackt in Felle bis zum Hals (ich friere im Winter) mit Plumpsklo und Wasser, das in gefrorenen Streifen über mir in der nicht vorhandenen Dusche hängt … Hilfe, jetzt geht der Autor mit mir durch.
Mein Lieblingsgericht ist eindeutig Gemüseeintopf, gefolgt von Kohlrouladen und Schmorgurken.
Welche Jahreszeit ist deine?
Frühling und Herbst. Ich liebe Farben. Hier kann allerdings auch der Winter großartig sein. Mit Schnee, Kaminfeuer und Glühwein zur Weihnachtszeit. Und milder Sommer mit warmen Regen, krachend vollen Obstbäumen und Marmelade kochen …
Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Gesundheit für meinen Mann und mich. Der Rest kommt automatisch und nur dann. Schreiben selbstverständlich – solange es geht.
Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Sehr gern liebe Monika. Das ist bestimmt machbar. Es würde mich sehr freuen.
Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?
Ehrlich, kontaktfreudig, ehrgeizig, mitfühlend, humorvoll, ich bin nicht nachtragend, vergesse aber nichts. Skorpion.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Monika Schulte für das Interview.
Gleichzeitig geht ein Gruß an meine Leser und an die, die es vielleicht noch werden wollen.
Sabine Bürger
Und ich bedanke mich bei dir, liebe Sabine! Besonders schön finde ich, dass ich dich im Juli in Berlin persönlich kennenlernen durfte!
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