Samstag, 23. August 2014

Rezension zu "Zwischen zwei Meeren" von Carmine Abate

Eine Geschichte vom wahr gewordenen Traum

Der junge Florian reist jedes Jahr im Sommer nach Kalabrien, in ein kleines Dorf, in dem seine Mutter groß geworden ist. Florian ist oft hin- und hergerissen zwischen seinen beiden Leben in Hamburg und der Heimat seiner Mutter. Seine italienische Familie, groß und laut, nimmt ihn jedes Jahr aufs Neue herzlich in ihrer Mitte auf. In diesem vor Hitze flirrenden Land verliebt sich Florian dann auch in Martina. Und dann ist da sein Großvater Giorgio Bellusci, dessen großer Traum es ist, die verfallene alte Herberge der Familie wieder aufzubauen. Immer wieder erzählt er Florian davon, doch nicht nur von der Herberge, sondern auch von dem berühmten Alexandre Dumas, der einst dort einkehrte. Giorgio Bellusci träumt nicht nur. Er macht seinen Traum wahr, doch schon ist die berüchtigte 'Ndrangheta zur Stelle und stellt Forderungen.

"Zwischen zwei Meeren" - ein Roman, so gefühlvoll und doch so tragisch. Für mich persönlich auch ein Roman, der mich mit seiner leisen Sprache fasziniert und so aus der Masse heraus sticht. Carmine Abate beherrscht die Erzählkunst bis zur Vollendung. Wunderbar beschrieben, wie der junge Florian, der in zwei völlig verschiedenen Welten aufwächst, sich immer mehr Kalabrien, den Teil Italiens zwischen den zwei Meeren, annähert, wie er das Land und seine Eigenarten lieben lernt. Wer wie ich schon einmal in den erwähnten Orten Pizzo, Tropea oder Reggio war, der weiß, wie dort die Hitze flirrt, wie die Zitronen und die wilden Kräuter duften. Ein Stückchen Erde voller Gegensätze, voller Träume. "Zwischen zwei Meeren" - eine so wunderbare Geschichte! Unbedingt lesen!

Und das Eis, das man in Kalabrien essen kann, ist wirklich das weltbeste Eis überhaupt! 




Gebundene Ausgabe
Aufbau Verlag
235 Seiten
18,95 €

Mein Dank gilt Tony Stubenrauch, der es mir ermöglicht hat, diesen wunderbaren Roman lesen und besprechen zu dürfen! 



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