Liebe Lesezeit-Leserinnen und -leser,
heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die sich vom Leben inspirieren lässt, die Familiendramen in Büchern und Navy CIS im Fernsehen mag und am liebsten Spagetti in allen Variationen isst.
heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die sich vom Leben inspirieren lässt, die Familiendramen in Büchern und Navy CIS im Fernsehen mag und am liebsten Spagetti in allen Variationen isst.
Name: Nancy Salchow
Alter: 33
Wohnort: Wismar
Wann hast du angefangen zu schreiben?
Mit 10 oder 11, vielleicht auch schon früher. Meine Anfänge hatte ich allerdings schon in der ersten Klasse, wenn ich Geschichten erfunden und sie der Klasse vorgetragen habe.
Und wolltest du schon immer schreiben?
Ja, für mich war das immer so selbstverständlich, wie etwas nur sein kann.
Was wolltest du als Kind werden?
Schriftstellerin. Hin und wieder auch Schauspielerin. ;-)
Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Meine Familie, mein Schatz und meine Tiere gehen mir natürlich über alles. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde die Wahl natürlich immer auf sie fallen.
Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Das ganze Leben, oft auch die eigenen Wünsche und Träume, Macken und Fehler.
Wie entstehen sie?
Meist von ganz allein und in der Regel erst beim Schreiben. Ich denke nicht lange darüber nach, ich schreibe einfach drauf los und lasse meine Titelhelden ihre eigenen Schicksale zu Papier bringen.
Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Ich hatte eine schwere Zeit in der Familie, als mein Bruder im Sommer 2010 die Diagnose Hirntumor bekam und meine Mutter wenig später an Lungenkrebs erkrankte. Diese Zeit und der Tod der beiden im ersten Halbjahr 2012 haben mich sehr geprägt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, den Zusammenhalt in der Familie an die erste Stelle zu stellen. Genau darum geht es in meinem Buch "Kirschblütentage".
(c) Fotolia.com
Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Sicher, wenn es nicht ohnehin schon komplett autobiografische Romane wie "Das Leben, Zimmer 18 und du", "Eins plus eins macht Leben" oder "Der Tag, an dem mir das Leben schrieb", so lasse ich auf jeden Fall auch in meinen normalen Romanen eigene Emotionen und Erfahrungen einfließen.
Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Oft nach der Arbeit nachmittags bei den Hunden im Garten. Da schreibt es sich am besten.
Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?
Ich liebe dieses Aufregende, kurz bevor man mit einer neuen Geschichte beginnt. All die Türen, die dann noch offen stehen, all die Wege, die man mit seinen Worten gehen kann. Alles scheint möglich und ich bin fast ein bisschen traurig, wenn ich mich entschieden habe, welche Tür ich öffne - denn das heißt ja, dass ich die anderen erst beim nächsten Mal durchschreiten kann. Vermutlich schreibe ich deswegen so viele Bücher, um möglichst viele Türen mit meinen Geschichten zu öffnen.
Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst du damit um?
Leider ja, besonders im Moment. Noch habe ich keine Möglichkeit gefunden, effektiv damit umzugehen. Ich habe sogar versucht, diese Schreibkrise in einem Buch zu verarbeiten ("Der Tag, an dem mir das Leben schrieb"), aber bisher hat mir auch das nicht wirklich geholfen.
Wer sind deine ersten Probeleser?
Ich schätze sehr die Meinung von Alexandra Zylenas von "Willkommen im Bücherkaffee" und Andrea Giglio von "Books My Passion", allerdings zeige ich meine Manuskripte fast nie vor der Veröffentlichung irgendwem - mal abgesehen von der Lektorin, wenn es sich um Verlagsbücher handelt.
Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?
Anfangs habe ich mich sehr von Rezensionen verwirren und aufwühlen lassen, deshalb habe ich mir abgewöhnt, sie zu emotional aufzunehmen. Verkaufszahlen sind mir schon wichtig, aber ich finde mich dann auch relativ schnell damit ab, wenn ein Buch eher weniger gut bei den Lesern ankommt.
Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
Anita Shreve ist meine absolute Lieblingsautorin - daher auch ein Buch von ihr: "Olympia".
Welche Bücher liest du selbst?
In der letzten Zeit lese ich wieder öfter, während ich früher meistens nur geschrieben habe. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mir die Autorennamen selten merke. Ich bin also wohl eher eine ganz fürchterliche Leserin, die sich nicht als Rezensentin oder treuer Fan eignen würde - bis eben auf Bücher von Anita Shreve. :-)
(c) Fotolia.com
Welches Genre bevorzugst du?
Familiendramen, Schicksale & Familiengeheimnisse.
Welches wird dein nächstes Prokjekt sein oder ist es noch geheim?
Die Antwort auf diese Frage ist vermutlich ein bisschen der Grund für meine aktuelle Schreibkrise: Ich weiß es nicht. Und das ist das erste Mal seit langer langer Zeit. Ich habe an zwei eher leichtfüßigen Romanen geschrieben, ebenso an einem sehr emotionalen Liebesroman - aber keines der drei Projekte konnte mich selbst fesseln. Im Moment ist alles sehr schwer, was das angeht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, mal etwas ganz Düsteres zu schreiben. Die Entscheidung ist aber noch nicht wirklich gefallen, wobei Letzteres mir immer wieder ein Bauchkribbeln verschafft. Der Gedanke reizt mich sehr.
Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
Wie es aussieht, werde ich am 10. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein. Die genauen Termine stehen noch nicht, aber ich freue mich, mal wieder dabei zu sein. Ich mag Messen allgemein nicht so sehr, aber wenn ich feste Termine habe und dabei nette Menschen kennenlernen und wiedersehen kann, freue auch ich mich sehr auf diese Möglichkeit.
Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?
Vielleicht weil schreibende Menschen generell ein großes Herz haben, eben weil sie viele Emotionen mit sich herumschleppen, die verarbeitet werden wollen, vorzugsweise in ihren Büchern. Und wo viele Gefühle sind, gibt es eben auch viele Möglichkeiten, diese auch an nette Vierbeiner weiterzugeben. :-) Wer weiß, ich kann ja nur von mir sprechen, aber ich LIEBE Tiere und denke nicht selten, dass sie die besseren Menschen sind.
Wie sieht dein Alltag aus?
Unter der Woche arbeite ich von morgens bis nachmittags im Büro einer gemeinnützigen Einrichtung, nachmittags verbringe ich dann viel Zeit mit den Tieren, meinem Schatz und der Schreiberei. Den Abend lassen wir gern mit leckerem Essen und Serien wie Navy CIS oder Criminal Minds ausklingen. Eben ganz normal und eher langweilig - aber wunderschön für mich. Die Wochenenden verbringen wir auch viel mit den Tieren und auch der Familie und Freunden.
Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Ich bin kein typischer Reisender, habe auch so gut wie nie Fernweh und bin eigentlich am liebsten daheim bei den Tieren. Wieder so eine langweilige Antwort, ich weiß. Aber eben die Wahrheit. Am liebsten bin ich derzeit im schönen Nordfriesland, wo wir oft Verwandte besuchen. Ich liebe die Landschaft, die unserer hier in Meck-Pomm nicht unähnlich ist.
Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Ich würde gern mal nach Amerika oder auch London, aber das alles sind keine überdimensionalen Träume. Mal schauen, was das Leben noch so mit sich bringt und ob sich meine Prioritäten dahingehend noch einmal ändern. Man wird ja auch älter. ;-)
Dein Lieblingsgericht?
Spaghetti in allen möglichen Variationen.
Welche Jahreszeit ist deine?
Frühling. Immer und immer wieder. Aber jede Jahreszeit hat ihre Vorzüge. Ich liebe das Rauschen der Blätter im Herbstwind und den Duft von Schnee. Nur Glatteis auf den Straßen und die Kälte - darauf verzichte ich gern.
Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Gesundheit für meine Familie, meinen Schatz, unsere Tiere und mich. Und dass wir es immer schaffen, das zu tun, was uns glücklich macht.
Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Warum nicht? Ich finde allein diese Frage schon eine Ehre. :-) Derzeit ist die feste Planerei bei mir aus verschiedenen Gründen ETWAS schwierig, aber ich hoffe, dass sich das bald wieder ändern wird. Und dann? Sehr sehr gerne!
Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?
Verrückt.
Liebe Nancy, ganz herzlichen Dank für das Interview!
Mir tut Nancy immer etwas leid, weil sie schon so viel Schicksalsschläge erleiden musste. Für mich ist sie eine zarte Elfe, die aber zugleich eine richtig starke Frau ist, mit einer sehr positiven Ausstrahlung.
AntwortenLöschenLG,
Heidi, die Cappuccino-Mama