Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser,
heute darf ich Euch eine Autorin vorstellen, deren Romane mich immer wieder von einem Urlaub an der See träumen lassen.
Viel Spaß mit Gabriella Engelmann!
Informationen zur Autorin
Name: Gabriella Engelmann
Wohnort: Irgendwo im Norden
Familienstand: Glücklich
(c) Peter Wolff Fotodesign
Wann
hast du angefangen zu schreiben?
Nach Aufsätzen für die Schule vor ca. elf Jahren einen Ghostwriter-Beitrag für die Anthologie „Pfeif der Angst ein Liedchen“. Für welchen der Promis ich geschrieben habe, bleibt aber mein Geheimnis ;-)
Und wolltest du schon immer schreiben?
Nein. Aber ich hatte schon von frühester Kindheit an einen starken Drang, mir Geschichten auszudenken. Ich habe sie nur nie aufgeschrieben, sondern stattdessen mit Puppen, Stofftieren oder wahlweise mit Freundinnen nachgespielt.
Was
wolltest du als Kind werden?
Tierärztin, Archäologin, Fotografin, Maskenbildnerin, Balletttänzerin … jede Woche was anderes …
Gibt
es ein Leben vor dem Autorendasein?
Na
klar J . Es war allerdings immer schon ein
BUCH-Leben. Ich habe zuerst lange Zeit als Buchhändlerin gearbeitet
und später im Verlag als Lektorin und Programmleiterin.
Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Das
Leben selbst. Eine Summe aus Beobachtungen, Empfindungen, Ängsten,
Wünschen und Träumen.
Wie entstehen sie?
Auf
einmal sind die Ideen, Figuren und Geschichten da. Sie kommen nie,
wenn ich nach ihnen rufe, sondern immer dann, wenn die Zeit reif
dafür ist.
Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Die
Idee zu APFELBLÜTENZAUBER kam mir, weil viele meiner
Leserinnen sich eine Fortsetzung der VILLA ZUM VERLIEBEN gewünscht
haben. Da meine Heldin Leonie aus dem Alten Land stammt, habe ich sie
kurzerhand dorthin zurück geschickt.
Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Na
klar. Aber nicht eins zu eins, sondern verteilt auf die
Figuren, auf den Plot, auf alle meine Buchgenres.
Wo schreibst du und hast du feste
Schreibzeiten?
Exposés
schreibe ich am liebsten in der Nähe der Orte, an denen das Buch
spielen wird,und da bevorzugt in schönen Cafés (gern auch mit
Meerblick). Das Schreiben selbst passiert dann ganz klassisch am
Schreibtisch, andernfalls würde ich mich zu leicht ablenken lassen.
Ich schreibe überwiegend tagsüber, da bin ich einfach fitter und
frischer im Kopf.
Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?
Zum
einen die Recherche, denn ich liebe es, alles mögliche zu googeln
oder nachzuschlagen, Bücher zu wälzen und von einem Thema zum
nächsten zu mäandern. Und ich bin sehr, sehr gern an den
Originalschauplätzen unterwegs, fotografiere alles, spreche mit
Menschen, die in der Region leben und arbeiten. Zum anderen finde ich
es immer wieder schön, wenn meine Ursprungsgeschichte im Laufe der
Zeit eine überraschende Eigendynamik entwickelt.
Kennst du Schreibblockaden und wenn ja,
wie gehst du damit um?
Zum
Glück kenne ich keine längere Blockade, die mich komplett lähmt
und hoffe auch, dass mich so was nie erwischt. Aber es gibt immer
wieder Tage, an denen einfach nichts läuft, oder ich zu sehr von
anderen Dingen gestört werde, die mich davon abhalten, im
„Fluss“ meiner Geschichte zu bleiben. Dagegen hilft am
besten etwas ganz anderes, am besten Bodenständiges zu
machen. Fensterputzen oder Kochen zum Beispiel.
Wer sind deine ersten Probeleser?
Meine
Lektorin. Sonst lasse ich niemanden an mein Manuskript. Erst wenn
alle Korrekturläufe durch sind, bekommt meine Mutter den Text. Und
dann warte ich jedes Mal wieder gespannt darauf, wie er ihr
gefällt.
Wie wichtig sind Dir Rezensionen und
Rankinglisten?
Sie
sind nicht alles, aber doch viel. Ich wünsche mir natürlich, dass
meine Bücher den Lesern und Rezensenten gefallen und auch am Markt
Erfolg haben. Aber es ist mir mindestens ebenso wichtig, dass ich
zufrieden mit dem bin, was ich geleistet habe.
Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen
bevorzugten Autor?
Mein
absolutes Lieblingsbuch ist LICHT von Christoph Meckel. Ich mag
zu viele Autoren, um sie hier alle aufzuzählen.
Welche Bücher liest du selbst?
Welches Genre bevorzugst du?
Alles
je nach Lust und Laune. Mal mag ich Künstlerbiographien, dann wieder
Jugendbücher. Dann Romantic-Comedys oder Dramen. Ich nenne es das
Genre Querbeet.
Welches wird dein nächstes Projekt sein
oder ist es noch geheim?
Aktuell
schreibe ich nach einer längeren Pause in diesem Bereich, an meinem
neuen Jugendbuch, das im Juni 2015 im Arena-Verlag erscheint. Der
Inhalt ist in der Tat noch streng geheim. Es darf also gerätselt
werden, ob es ein weiteres Märchen geben wird. die Fortsetzung von
„Im Pyjama um halb vier“, oder etwas ganz anderes …
Wird man dich auf der nächsten Buchmesse
antreffen?
Nach
meinem momentanen Kenntnisstand werde ich 2015 sowohl in Leipzig als
auch in Frankfurt sein. Darauf freue ich mich schon sehr, da ich 2014
diesbzgl. aus Zeitmangel pausieren musste.
Viele Autorinnen besitzen ein Haustier.
Gibt es da dafür eine Erklärung?
Hm
… schwere Frage … ich „besitze“ ja nur mein Plüschschaf
Emmi, weil ich leider allergisch gegen Katzen bin und zu wenig Zeit
für einen Hund habe. Ich denke, das ist bei Autoren nicht anders,
als bei allen anderen Menschen: Sie wollen kuscheln, spazieren gehen,
nicht allein sein, jemanden verwöhnen können …
Wie sieht dein Alltag aus?
Nicht
besonders originell oder gar spektakulär. Ich arbeite, versuche
aber an den Wochenenden frei zu machen. Ich bin kommunikationsfreudig
und mag es daher sehr, meine Lieblingsmenschen um mich herum zu
haben. Ich bin neugierig auf vieles und gehe daher ins Kino, in
Ausstellungen und ins Theater, wenn es meine Zeit zulässt. Aber ich
muss ebenso meinen Haushalt machen (ich hasse Bügeln!) und all die
Dinge geregelt bekommen, die andere auch tun müssen (Steuern!
Ablage!). Hm, was vergessen? Ich schlafe gern und viel und wünschte
manchmal, mein Tag hätte mehr Stunden. Und dass sich
mein Kühlschrank automatisch füllt ;-)
Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Momentan
stehen Paris und Barcelona ganz oben auf meiner
Da-will-ich-bald-hin-Hitliste. Ansonsten immer wieder: die
Nordfriesischen Inseln, Heimat meines Herzens.
Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du
unbedingt einmal
kennenlernen?
Mich
würden „magische“ Orte wie Island, Irland und England reizen –
also Orte, an denen die Wesen der Anderswelten, wie Feen, Elfe
und Trolle daheim sind. Ich würde liebend gerne mal einen treffen
;-)
Dein Lieblingsgericht?
Ganz
spontan, weil es nichts Besseres für die Seele gibt: Pasta mit
selbst gemachter Tomatensauce und frisch gehobeltem Parmesan. Oder
„aglio con oglio“ mit getrockneten Tomaten und gerösteten
Pinienkernen. Darin könnte ich mich wälzen.
Welche Jahreszeit ist deine?
Ich
bin ein echtes Sommerkind. Ich lebe bei 25° auf, denn ich friere
schnell und habe ständig kalte Füße und eine Eis-Nase. Aber ich
liebe auch den Frühling und den Herbst und die Weihnachtszeit. Nur
von Januar bis März bekomme ich Probleme, weil es mir da
eindeutig zu kalt, zu karg und zu dunkel ist. Da kann
meine Laune leider schon mal in den Keller rauschen.
Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Im
Grunde bin ich momentan sehr happy mit meiner Lebenssituation. Also
wünsche ich mir und meinen Lieben, Gesundheit und Glück. Aber am
allerliebsten wäre es mir, wenn es in der Welt friedlicher und
achtsamer zuginge. Momentan habe ich das Gefühl, dass wir an einem
Wendepunkt stehen – und gleichzeitig auf einem globalen Pulverfass
sitzen, was mir ein wenig Angst macht. Ich mag kaum mehr
Nachrichten schauen …
Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du
auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei
einer
meiner Wohnzimmerlesungen?
Wie würdest du dich in einem Satz selbst
beschreiben?
Oh
je … hm … das überlasse ich lieber anderen ;-)
Liebe Gabriella, ganz, ganz herzlichen
Dank für das Interview!
Oh je, Paris mag ich so gar nicht, aber ich bin auch ein echtes Sommerkind und freue mich auf die warme Jahreszeit. Und das neue Buch - eines, in das man sich schon anhand des Covers verliebt.
AntwortenLöschenLG,
Heidi, die Cappuccino-Mama