Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, doch für viele, viele Frauen ist es erst der Beginn unmenschlichen Leids. Anstatt befreit zu werden, werden diese unschuldigen Frauen und Mädchen und sogar Kinder missbraucht, geschändet, vergewaltigt. Es ist der Beginn eines unendlichen Leidensweges. Nirgendwo sind sie sicher. Nicht unterwegs auf der Flucht und auch nicht Zuhause, wo sie sich einigermaßen sicher gefühlt haben. Vergewaltigt werden sie überall. Vor ihren Ehemännern, vor ihren Kindern. Frauen und Mädchen als Kriegsbeute. Kinder werden vergewaltigt und sterben. Krankheiten und ungewollte Schwangerschaften sind oft die Folge. Mit großem Entsetzen liest man, dass ein Mädchen von 14 Offizieren vergewaltigt wurde, alle kamen sie hintereinander. Von einer anderen Frau weiß man, dass sie von 45 Männern vergewaltigt wurde! Viele der Frauen begehen Selbstmord. Einige werden wahnsinnig. Und was ist mit den anderen Frauen? Die, die überlebt haben? Anstatt, dass Familien jetzt zusammen halten und Behörden und Ärzte helfen, werden sie gebrandmarkt. "Ehre verloren, alles verloren". Diese Frauen, die so unendliches Leid über sich ergehen lassen mussten, auf sie wird mit dem Finger gezeigt. Oft wirft man ihnen vor, dass sie ja selbst Schuld gewesen seien. Die betroffenen ungewollt gewordenen Mütter schweigen. Sie erzählen ihren Kindern nicht, wie sie entstanden sind, woher sie stammen. Zu groß ist die Scham.
Viele Zahlen, viele Fakten. Berichte von Betroffenen. Beim Lesen immer wieder Kopf schütteln, Entsetzen. Warum? Warum tun Männer das Frauen und Mädchen an? Und nichts ändert sich. Auch heute hört und liest man immer von aktuellen Kriegsschauplätzen von diesem Wahnsinn, den Frauen und Mädchen zu erleiden haben, überall auf der Welt. Immer und immer wieder.
"Als die Soldaten kamen" - ein Buch, das ich immer wieder beiseite legen musste, weil mich die Daten und Fakten zu sehr erschüttert haben. Und doch ist es auch ein Buch, dass wiederum ein Stück deutsche Geschichte aufarbeitet.
Gebundene Ausgabe
352 Seiten
Verlag DVA
Herzlichen Dank an den Verlag DVA, dass ich dieses erschütternde Zeitzeugnis lesen und besprechen durfte!
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