Sonntag, 22. März 2015

Rezension zu "Das Wunder von Frauenchiemsee" von Doris Strobl

Der neue Roman von Doris Strobl führt uns auf die Insel Frauenchiemsee. Wir schreiben das Jahr 1003. Gräfin Sophia von Schweinfurt erhält ihre Ausbildung im Kloster, doch ihre wahre Bestimmung scheint Gott zu sein. Ihr Wunsch ist es für immer im Kloster zu leben. Ihr Bruder, der Markgraf Hezilo hat jedoch andere Pläne mit ihr. Sie soll in Kürze den Grafen Adalbert von Almau ehelichen. Sophia fügt sich, hat Adalbert doch gedroht, ansonsten das Kloster nieder zu brennen. Sophia gelingt es in einem Tumult zu fliehen. Gerettet wird sie von Azo de Casale. Dieser bringt sie jedoch nicht auf die Burg ihrer Famlie, sondern entführt sie ins Land der Langobarden, das seine Heimat ist. Sophia, deren großer Wunsch es bisher war, ins Kloster einzutreten, fühlt sich zu Azo hingezogen.
Äbtissin Tuta und ihre Schwestern haben den Angriff auf das Kloster überlebt. Tuta macht sich große Großen um Sophia und muss sich zugleich mit Gerhard von Seeon auseinandersetzen, der darauf beharrt, dass die Regeln Benedikts von nun an strenger einzuhalten seien. Doch nicht nur das, auf Anordnung des König Heinrichs II. soll auch das Grab der seligen Irmengard geöffnet werden.

"Das Wunder von Frauenchiemsee" - ein Roman, der uns in eine fern zurückliegende Zeit reisen lässt. Eine Zeit, in der Klöster gerade ihre Blütezeit erleben. Eine Zeit, in der die einfachen Menschen nicht viel zu sagen haben. Sie haben ihrem Herrscher zu gehorchen, sie haben ihnen untertan zu sein. Besitzansprüche, Machtkämpfe, Kriege stehen auf der Tagesordnung der hohen Herren und doch gibt es auch Rückzugsorte, wie die Klöster, in denen die Töchter der Herrschaften erzogen werden. 
Doris Strobl lässt die Vergangenheit aufleben. Ihre Figuren sind so lebendig. Beim Lesen fühlte ich mich in die andere Zeit versetzt. Es war, als sei ich ein stiller Beobachter geworden. 

"Das Wunder von Frauenchiemsee" - eine mitreißende Geschichte, die mich beschäftigt und neugierig gemacht hat. Vielschichtige und interessante Persönlichkeiten begegnen dem Leser im Roman. Die meisten Personen haben tatsächlich gelebt. Auch, wenn oft nicht viel über sie bekannt ist und hinterlassen wurde, Doris Strobl ist es gelungen, ihnen Leben einzuhauchen. Sie achtet liebevoll auf Details und wenn ich etwas bei Google nachgelesen habe, kam mir oft der Gedanke: "Sogar daran hat sie gedacht!". 

Liebhaber historischer Geschichten sollten sich diesen fesselnden historischen Roman nicht entgehen lassen. Zum Schluss verspüre ich den großen Wunsch, selbst einmal das Kloster zu besuchen und auf den Spuren Irmengards und Tutas zu wandeln. 




Gebundene Ausgabe
368 Seiten
Verlag: rosenheimer



Liebe Doris Strobl, dir und dem Verlag rosenheimer 
herzlichen Dank, dass ich diesen wunderbaren Roman 
lesen und besprechen durfte!


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